Duisburg. .

„Wir suchen immer noch händeringend Auszubildende“, klagt Kreishandwerksmeister Lothar Hellmann. Und das trotz doppelten Abiturjahrgangs. 82 offene Lehrstellen gibt es derzeit im Duisburger Handwerk, rund 2000 im Bereich der Handwerkskammer Düsseldorf.

Von Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima bis Zweiradmechaniker reicht das aktuelle Angebot, vom Bodenleger bis zum Dachdecker. Die heutigen Berufe, so Hellmann, seien überwiegend hochmodern, ohne Computer gehe vielfach nichts mehr. Allerdings sind für viele Ausbildungsgänge der 10 b-Abschluss, Abitur oder Fach-Abi ratsam. Aber, so Stefan Piel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft: „Jeder, der einen Hauptschulabschluss hat, wird eine Lehrstelle finden.“

"Der Markt ist da, aber uns fehlen die Leute"

Was dem heimischen Handwerk, nach eigener Einschätzung die „Wirtschaftskraft von nebenan“, außerdem Sorgen bereitet, ist die geringe Nachfrage nach Qualifizierungsmaßnahmen im eigenen Bildungszentrum. Dort biete man dreimonatige Ausbildungen zum Fachhelfer an oder auch 24-monatige Umschulungen, die zum Gesellenbrief führen – jeweils verbunden mit einer Übernahmegarantie. Dennoch mangele es trotz hoher Arbeitslosigkeit in Duisburg an Bewerbern. Hellmann gestern: „Das ist eigentlich unverständlich.“ Dr. Frank Bruxmeier, Geschäftsführer des Bildungszentrums: „Der Markt ist da, aber uns fehlen die Leute.“ Die Qualifizierung werde von der Arbeitsverwaltung bezahlt.

Sehr günstige Mittel durch niedrige Zinsen

Seit Anfang des Jahres ist der „Klima-Tisch“ im Haus des Handwerks an der Düsseldorfer Straße beheimatet, jeweils dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 17 Uhr werden dort Beratungen rund ums Energiesparen und CO 2-Mindern angeboten. Vor zehn Jahren wurde die Institution gegründet, mehrfach wechselte sie ihre Adresse, aber am Erfolg wird nicht gezweifelt. Weit über 500 Hauseigentümer wurden gefördert, mit zwei Mio Euro Startkapital seien Investitionen in Höhe von 23 Mio Euro angestoßen worden, 7,3 Mio Kilogramm Kohlendioxid seien durch diese Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen nicht in die Umwelt gepustet worden.

„Es sind nicht immer riesige Summen, die investiert werden müssen“, wirbt Heinrich Maas-van Schingen für die Beratung. Zudem stünden zur Zeit durch niedrige Zinsen sehr günstige Mittel zur Verfügung.

Gerade im Immobilien-Bestand aus den 50er, 60er und 70er Jahren brächten energetische Verbesserungen erhebliche Energieeinsparmöglichkeiten und verbesserten in aller Regel auch die künftige Vermietbarkeit.