Oldtimer, poliert und auf Hochglanz gebracht, waren die Glanzlichter der sechsten Zeitreise auf der Königsstraße in der City. Die gepflegten Limousinen glitzerten gestern Morgen in der Frühlingssonne auf der Einkaufsmeile. Ihre stolzen Besitzer daneben gaben den Schaulustigen Auskunft zu den technischen Details. Doch weil es am Wochenende oft geregnet hatte, kamen weniger Oldtimer als geplant.
Daneben hatten rund 80 Aussteller ihre Stände aufgebaut, präsentierten auf ihrem „Antikmarkt“ unter wasserdichten Zelten Tausende gebrauchte, aber gut erhaltene Gegenstände von A wie Aschenbecher bis Z wie Zeitungshalter. Doch es waren mehr die Oldsmobile, die die Massen anzogen.
Tausende Besucher nutzten am Freitag, Sonnabend und Sonntag die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Bummel, flanierten durch eine andere Zeit und machten einen Abstecher zum Bauernmarkt rund um den Averdunk-Platz.
Wer suchet, der findet: Trödler, Sammler und Liebhaber nostalgischen Designs konnten sich aus dem großen Angebot so manches Schmuckstück herausfischen: Etwa Originalkarten aus deutschen Landen aus dem späten 18. Jahrhundert, zum Stückpreis von nur 75 Euro. Ein Anbieter verkaufte silberne, russische Samowars mit elektrischem Antrieb, nach eigenen Angaben 70 bis 80 Jahre alt, für 80 Euro das Stück.
Ein paar Schritte weiter suchten Museumstücke wie Wäschemangeln aus dem 19. Jahrhundert oder technische Messgeräte aus den 20er, 30er Jahren mit Original-Bakalit-Einhausung für 65, 75 Euro ihre Käufer. Gleich gegenüber gab’s die legendären, breiten, hölzernen Radios aus den 50er, 60er Jahren – die mit dem „grünen magischen Auge“.
Schmuck, Uhren, Schirme, gerahmte Bilder, Schellack-Schätzchen, Vinyl-Schallplatten, Musikinstrumente, Kleinmöbel, Töpfe, Tassen, Teller, Becher, Spielzeug und mehr rundeten das große Angebot ab.
"Diese Fußgängerzone ist ideal"
Veranstalter Bruno Deutzmann aus Köln (51): „Die ersten Zeitreisen haben wir ab 2006 im Rhein-Energie-Stadion und in der Hohen Straße bei uns in Köln veranstaltet.“ Dann lernte Deutzmann den Rheinhauser Kaufmann Klaus de Jong kennen. De Jong zeigte Deutzmann die Königstraße in Duisburg.
Deutzmann war von der Idee, auch auf Duisburgs „Kö“ eine „Zeitreise“ zu organisieren, begeistert: „Diese Fußgängerzone ist ideal. Die Königstraße ist doppelt so breit wie die Schildergasse in Köln oder die Hohe Straße. So etwas gibt es in Köln nicht.“
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