Duisburg. .

Beim ersten Frühlingskonzert des Polizeichores Duisburg im Steinhof in Huckingen floss der Alkohol in Strömen – zumindest musikalisch. Moderator Rolf Holz freute sich am Vorabend des Muttertages besonders über die vielen Mütter unter den gut 500 Gästen und versprach ihnen ein Verwöhn-Programm, das ihre Familien am nächsten Tag nur schwer toppen könnten.

Der Chor stieg mit dem Udo-Jürgens-Klassiker „Griechischer Wein“ langsam ein und ging dann zum beschwingten Chianti-Lied über, das den Tenören Gelegenheit gab, zu glänzen. Inzwischen waren die Herren unter dem Dirigat von Chordirektor Axel Quast in solcher Sangeslaune, dass sie sich a Cappella vom „Herrn Wirt“ und seinem Töchterlein verabschiedeten, welches sich so gut auf den Wein reimte, wie das Trinklied es nun mal fordert.

Mozart beinahe vergessen

„Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller“ – es ging munter weiter, dabei mussten die Bässe im Keller allerdings eingestehen, dass sie den Namen des Weines inzwischen vergessen hätten und auch den Namen des Mägdeleins.

Das galt nicht für Rolf Holz, der als Gast die junge Sopranistin Linda Joan Berg begrüßte. Berg ist die Tochter eines Polizeibeamten der Citywache, was die Schirmherrin des Chores, Polizeipräsidentin Elke Bartels stolz in ihrem Grußwort erwähnte.

Mit „Tretet ein hoher Krieger“ von Hugo Wolf sang Berg munter einen tapferen Recken aus seiner Rüstung und benutzte sein Schwert anschließend als Schürhacken. Sie gab mit „Fleur Jetee“ gekonnt eine ekstatisch aufgebrachte Dame und wollte dann schon abgehen. „Jetzt hätte ich doch beinahe den Mozart vergessen“, sagte sie auf ein Zeichen des Pianisten und musste lachen. Damit gewann sie endgültig die Herzen ihres Publikums.

Auf Mozarts „Zauberer“ zu verzichten, der so gekonnt die Mädchen verführt, das nur das rechtzeitige Auftreten der Mutter Schlimmeres verhütet, wäre wirklich schade gewesen.

Das beliebte „Trio Sorrentino“ brachte mit dem „Frühlingsstimmen-Walzer“ etwas Dreivierteltakt ins Publikum.

Zuhörerin Gerda Kahn musste nach dem Konzert des Polizeichors überhaupt nicht lange überlegen, was ihr am besten gefallen hat. „Wenn der Chor ohne Begleitung singt, dann bin ich glücklich“, sagt sie, „besonders bei den hohen Stellen, ich schwärme doch so für die Tenöre“.