Duisburg. 2393 Schlaglöcher, die der letzte Winter den Duisburgern beschert hat, sind nach Auskunft der Wirtschaftsbetriebe nun gestopft – 2600 Gefahrenstellen sind aber noch weiterhin Stolper- und Gefahrstellen. Ein Dringlichkeitsprogramm soll nun eine Reihenfolge in die noch offenen Baustellen und Löcher bringen.
Oberbürgermeister Sören Link werden Dienstagnachmittag vermutlich die Ohren klingen: Dann nämlich, wenn sein Parteifreund und Kanzlerkandidat der deutschen Sozialdemokratie, Peer Steinbrück, im Huckinger Steinhof, beim Wahlkampfauftritt in der Stahlstadt, zum zentralen Thema „Infrastruktur“ die Keule schwingt: Fehlende U3-Kitaplätze, marode Straßen, gesperrte Brücken, heruntergekommene Schulen: Was klingt, als beschreibe Steinbrück die Heimatstadt des gastgebenden Oberbürgermeisters, ist eigentlich als ein Angriff auf die CDU-Bundeskanzlerin in Berlin gemeint. Hier vor allem: Die maroden Straßen in deutschen Landen.
„Der Zustand der Verkehrswege in ganz Westdeutschland ist dramatisch schlecht“, beklagte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Michael Groschek am Wochenende. In Deutschland fehlten jährlich 7,2 Milliarden Euro, um die Infrastruktur in Schuss zu bringen. Und auch der Präsident der Industrie- und Handelskammern in Deutschland, Eric Schweitzer, sekundierte: „Unsere Straßen verrotten.“
Gefahrenstellen sollen nachhaltig repariert werden
Ihnen würde OB Link genau das zurufen, was er in diesem Frühjahr schon der Duisburger CDU zurief: Schlaglöcher seien vor seiner Amtszeit in Duisburg Jahr um Jahr nur notdürftig geflickt worden, um sie im Jahr darauf aufs Neue provisorisch zu behandeln.
Um zumindest beim Unterhalt der in die Jahre gekommenen Straßen aus der Abwärtspirale heraus zukommen, will die Stadt in diesem Jahr erklärtermaßen einmalig 2,5 Mio. Euro über die eingeplanten 3 Mio. Euro hinaus aufwenden. Mit 5,5 Mio. sollen die derzeit gut 5000 registrierten Löcher und Gefahrenstellen auf Duisburgs Haupt-, Neben- und Wohnstraßen nachhaltig repariert werden.
Schlagloch gesichtet? Der Stadt melden
„Wir arbeiten das ganze Jahr über, um Schlaglöcher zu beseitigen“, sagt WBD-Sprecherin Kersken. Im Sommer seien insbesondere die Gehwege dran.
Wer die Stadt auf die Gefahr durch ein Schlagloch aufmerksam machen will, kann dies hier tun: 0203-283-4000
Stolperstellen für Mensch und Maschine
Die dafür zuständigen Wirtschaftsbetriebe der Stadt (WBD) erarbeiten nach Worten von Sprecherin Silke Kersken derzeit mit dem Amt für Stadtentwicklung an einen Dringlichkeitsprogramm, das eine Reihenfolge in die noch offenen Baustellen und Löcher bringen soll.
2393 Schlaglöcher, die der letzte Winter uns beschert hat, sind nach Auskunft der Wirtschaftsbetriebe nun gestopft – 2600 Gefahrenstellen sind aber noch weiterhin Stolper- und Gefahrstellen für Mensch und Maschine und ein Hindernis für Wirtschaft und Verkehr.
Gute Infrastruktur ist wichtig
Gestopft wird das ganze Jahr über. Werden denn die 5,5 Mio. ausreichen, um Schlaglöcher wie auch marode Straßenabschnitte zu sanieren? Dies wisse im Augenblick noch niemand, sagt die WBD-Sprecherin.
Selbst Kanzlerkandidat Steinbrück nicht. Er und die SPD-Granden sind sich aber einig: Nicht nur Bildung, sondern auch eine gute Infrastruktur sind elementar wichtig für den Erfolg einer Exportnation.