Duisburg. Um bald geltenden Rechtsanspruch für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren zu gewährleisten, stehen stadtweit ab dem Sommer rund 3000 Plätze für ein- und zweijährige Kinder zur Verfügung. Damit könnten 37 Prozent aller 8270 Duisburger Kinder versorgt werden. Alle Plätze sind bereits vergeben.
Um den ab August geltenden Rechtsanspruch für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren zu gewährleisten, stehen stadtweit ab dem Sommer rund 3000 Plätze für ein- und zweijährige Kinder zur Verfügung. Damit könnten 37 Prozent aller 8270 Duisburger Kinder in diesem Alter versorgt werden. Die große Frage aber lautete bislang: Wie groß ist überhaupt die Nachfrage? Mittlerweile zeigt sich: Die Quote wird nicht ganz ausreichen, der emsige Ausbau den Bedarf wohl nicht komplett abdecken: Die bestehenden U3-Plätze sind bereits vergeben.
„Aktuell haben wir 250 Kinder, die nicht in dem von den Eltern angegebenen Wunschkindergarten untergebracht werden können“, sagt Thomas Krützberg. Sie sollen in einer anderen Einrichtung oder bei Tagesmüttern betreut werden. Der Jugendamtsleiter ist dennoch entspannt: „Eigentlich habe ich mit einer höheren Zahl gerechnet.“
Keine Garantie für Betreuungsplatz
Unklar ist aber, wie viele Eltern ihre Kinder noch bis zum August anmelden werden. Eine gesetzliche Frist gebe es nicht — aber auch keine Garantie für einen Platz ohne entsprechenden Vorlauf. Urteile würden den Jugendämtern sechs Monate ab Anmeldung einräumen, um eine Betreuung zu gewährleisten. Diesen Zeitraum will die Landesregierung auch künftig in einem Gesetz verankern.
Allerdings sei es eher unwahrscheinlich, dass der Bedarf in Duisburg bis zum Sommer noch sprunghaft ansteigt, so Krützberg: Eltern, die einen Platz benötigen, werden die U3-Debatte mitbekommen und ihr Kind daher wahrscheinlich bereits angemeldet haben.
Immerhin: Um für die Zukunft mehr Gewissheit zu haben, wird der Bedarf jetzt abgefragt. Eltern finden in Kürze einen Fragebogen im Briefkasten. Weil sich die klamme Stadt die Umfrage nicht leisten darf, wird das Ganze vom Bundesfamilienministerium gefördert und vom Deutschen Jugendinstitut und der Technischen Uni Dortmund ausgewertet. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym, der Rückversand des Fragebogens kostenlos. Die Ergebnisse sollen Mitte Juli vorliegen.