Duisburg. .
Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben beim geplanten Arbeitsplatzabbau bei Thyssen-Krupp Steel. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Günter Back erklärte gegenüber der WAZ, eine entsprechende Vereinbarung sei mit der Konzernspitze getroffen worden. Jetzt sei man bereit, über Sozialplan und Interessenausgleich zu verhandeln, aber immer unter der Voraussetzung, dass es sozialverträgliche Lösung geben werde und die auch „deutlich erkennbar“ seien, so Back weiter.
Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt
Den Abbau von rund 2000 Arbeitsplätzen in der Stahlsparte hatte der Vorstand des krisengeschüttelten Konzerns vor Wochen angekündigt. Doch bei dieser Zahl soll es nach den Vorstellungen des Betriebsrates nicht bleiben. Er fordert, den Abbau an den deutschen Stahlstandorten, darunter die beiden im Duisburger Norden und in Hüttenheim, auf maximal 1300 Stellen festzuschreiben.
Am Mittwoch trafen sich Betriebsrat und Vorstand zur ersten Gesprächsrunde über einen Interessenausgleich und über die denkbaren Maßnahmen im Zuge eines Stellenabbaus. Von Seiten der Unternehmensspitze wurde bisher vor allem Arbeitszeitverkürzung, Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung und stärkere Nutzung der Altersteilzeit genannt. Wobei der Betriebsrat bei einer weiteren Arbeitszeitverkürzung nur bedingt Spielraum sieht. Die 34-Stunden-Woche wurde bereits in der Vergangenheit vereinbart, um 1200 ausgelernte Azubis übernehmen zu können. Bei einer weiteren Reduzierung der Wochenarbeitszeit drohten laut Back bei den Löhnen „erhebliche Einbußen“. Auch in dieser Frage gehe es in erster Linie um Sozialverträglichkeit.
Langfristig Potenzial sichern
„Klare Zielsetzung des Vorstands von Thyssen-Krupp Steel Europe ist es, durch den Einsatz und die flexible Gestaltung der zur Verfügung stehenden, sozialverträglichen Instrumente das Mitarbeiterpotenzial und das Know-how weitestgehend im Unternehmen zu halten“, hieß es gestern in einer Stellungnahme des Unternehmens: „Angesichts der anstehenden Herausforderungen auf dem wettbewerbsintensiven Stahlmarkt sollen deshalb andere Lösungswege beschritten werden. Daher sollen zunächst Kosten gesenkt werden, um langfristig das Potenzial der erfahrenen und motivierten Mitarbeiter bei Steel Europe zu sichern.“
Was auch im Sinne der Arbeitnehmervertreter wäre. So verweist Back auf die Experten-Prognosen, dass 2014 wieder mit steigender Stahl-Nachfrage zu rechnen ist.