Thyssen-Krupp-Steel-Belegschaft in Duisburg ist kampfbereit
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Duisburg. Der Gesamtbetriebsrat von Thyssen-Krupp Steel rüstet sich für die Verhandlungen um das Sparpaket im Konzern. Auf einer Versammlung stellte Betriebsratsvorsitzender Günter Back die Forderungen der Arbeitnehmer vor. Dabei gab sich die Belegschaft kampfbereit.
Klare Frage, klare Antwort: Als Gesamtbetriebsratsvorsitzender Günter Back bei der Betriebsversammlung am Donnestag von Thyssen-Krupp Steel nach der Bereitschaft fragte, den Belegschaftsforderungen zum Sparprogramm „BiC reloaded“ durch Aktionen Nachdruck zu verleihen, gab’s lauten Beifall.
Die Forderungen der Arbeitnehmer sind ebenso klar:
Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen;
eine klare Strategie und ein industrielles Konzept für den Stahl;
Erhalt aller Kernaggregate (Hochöfen, Stahlwerke, Warmbreitbandanlagen);
Investitionen zur Stärkung und Wettbewerbsfähigkeit aller Standorte;
Verlängerung des „Tarifvertrags Zukunft“ (34-Stunden-Woche, jede Stunde mehr bedeutet laut Betriebsrat 360 bis 370 Stellen weniger);
Erhalt des Ausbildungskapazitäten.
„Ohne plausible und nachvollziehbare Maßnahmen werden wir einer Stellenstreichung nicht zustimmen. Ohne Zusagen, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, werden wir uns keinen Millimeter bewegen“, kündigte Back gestern an.
Und er verwies auch auf den fünfköpfigen Stahlvorstand, den größten im Konzern, und die nochmals erhöhte Zahl von Direktoren: „Auch diesen Kreisen sind Opfer und Leistungsverdichtung zuzumuten. Es geht schließlich um das Überleben des Konzerns.“
Einzelheiten werden noch verschwiegen
Unverzichtbar beim Stellenabbau sei ohnehin Sozialverträglichkeit. So müsse Altersteilzeit so geregelt sein, dass keine anschließenden Renteneinbußen drohen. Back: „Auch Altersteilzeit muss man sich leisten können.“
„Wir sind bereit zu konstruktiven Verhandlungen“, sagte Konzernbetriebsratsvorsitzender Willi Segerath am Rande der Versammlung. Dafür brauche die Arbeitnehmervertretung aber Informationen, mit denen der Vorstand hinterm Berg halte: „Die Maßnahmen sind noch nicht plausibel. Wir kennen nur die Überschriften.“
Dass es nichts geschenkt gebe, ist für Back sicher: „Wann und ob wir den Weg der Eskalation gehen müssen, wissen wir noch nicht. Doch diesem Vorstand muss klar sein, dass wir ihn nicht scheuen.“
Back fordert Unterstützung der Politik
Segerath äußerte sich auch zu den Kartellvorwürfen gegen Thyssen-Krupp im Zusammenhang mit Liederungen an die Auto-Industrie: „Auch für uns gilt die Unschuldsvermutung.“
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Erweise sich der Vorwurf aber als begründet, drohe dem Konzern massive Gefahr. Es reiche nicht, dass die Verantwortlichen dann den Konzern verließen – womöglich noch mit einem „goldenen Handschlag“.
„Es kann nicht sein, dass Konzerne rechtsfreie Räume sind“, sagte Back. Man müsse darüber nachdenken, wie man mit Managerhaftung anders umgehe. In dieser Frage sei auch der Gesetzgeber, also die Politik, dringend gefordert.
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