Duisburgs Stahlindustrie ist ein begehrter Auftraggeber für die Unternehmen in der ganzen Region. Aktuell freut sich der Essener Anlagenbauer Oschatz über einen Auftrag in einem Volumen von rund zehn Mio Euro.

Erneuert werden soll nämlich der Konverter-Kühlkamin II am Stahlwerk in Bruckhausen. Oschatz war bereits im vergangenen Jahr mit der Erneuerung des Kühlkamins für den Konverter I betraut worden. Bis Mitte 2014 werden die Essener nun auch den zweiten Konverterkühlkamin erneuern.

Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk an der Kaiser-Wilhelm-Straße gehört zu den größten Stahlwerken Europas. Zwei Konverter mit jeweils 380 Tonnen Chargengewicht sorgen hier seit 1969 für mehr als fünf Millionen Tonnen flüssigen Stahls pro Jahr.

„Unsere Konverter-Kühlkamine basieren auf dem Konzept der Verdampfungskühlung“, erklärt Oschatz-Gesamtvertriebsleiter Dr. Jan-Christopher Schrag. „Das bedeutet, die im Abgas enthaltene Wärme geht nicht etwa verloren, sondern wird zur Erzeugung von industriell verwertbarem Dampf genutzt. So kombinieren wir Funktionalität, Effizienz und Nachhaltigkeit.“

Das Potenzial der Abwärme hat Thyssen (damals noch ohne Krupp) schon vor mehr als 40 Jahren erkannt – so lange ist es her, dass Oschatz die erste Kühlanlage mit Verdampfungskühlung nach Duisburg lieferte. Damit gehörte das Stahlwerk Ende der 1960er Jahre weltweit zu den ersten, die die Wärme aus Konverterabgasen zur Energierückgewinnung nutzten.

Die Konverterabgase werden von 1650 auf 500 bis 600 °C abgekühlt; dabei erzeugt der Kühlkamin pro Stunde bis zu 240 Tonnen Dampf, die als Prozessdampf oder im Fernwärmenetz genutzt werden können.

Indes laufen die Arbeiten an der Erneuerung von Konverter-Kühlkamin I auf Hochtouren. Die Kaminbauteile wurden im Oschatz-Werk in der Türkei gefertigt. Die Montage ist für August 2013 terminiert.

Oschatz ist ein Familienunternehmen mit 1400 Mitarbeitern.