Duisburg. .

Vor zehn Tagen hatte die Stadt per kurzer Pressemitteilung darüber informiert, dass man nun den Raucherclubs auf Grundlage eines Verwaltungsgerichtsurteils den Garaus machen wolle.

Gastronomen, die irrtümlich angenommen haben, dass sie davon auch noch offiziell unterrichtet werden, haben falsch gedacht: Die Kreisgruppe des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes hat ihre Mitglieder nun darüber informiert, dass die eigentlich angekündigte Post der Stadt Duisburg, in der noch einmal die Rechtslage und die drohenden Folgen ausführlich dargestellt werden sollten, ausbleiben wird.

Wirte müssen Zeitung lesen

Die Dehoga geht davon aus, dass die Stadt ihre Entscheidung auf eine mehr als deutliche Presseresonanz stützt und es daher als überflüssig ansehe, die neue Rechtslage den betroffenen Wirten schriftlich mitzuteilen. Stattdessen werde es nun wohl ohne weitere Vorwarnungen zu Kontrollen durch die Mitarbeiter der Ordnungsbehörde kommen, fürchtet die Dehoga. „Wir bitten Sie dringend, sich unverzüglich auf die geänderte Sach- und Rechtslage einzustellen“, heißt es in dem Brandbrief.

Könnte man über das scheinbar unerschütterliche Vertrauen der Stadt darauf, dass offenbar alle Wirte Zeitung lesen, noch schmunzeln, so vergeht den Gastronomen allmählich das Lachen. Denn nicht nur die faktische Abschaffung der Raucherclubs bringt sie auf die Palme, auch die bundesweit geplante „Hygiene-Ampel“ entlockt ihnen eher heftiges Kopfschütteln.

„Hygiene-Ampel“ als „russisches Roulette“

Die Dehoga sieht in den Aufklebern wenig Transparenz für den Gast, dafür aber eine Falle für Gastronomen. Denn ein grünes, gelbes oder rotes Licht sage nichts - wie irrtümlich von Kunden angenommen werden könnte - über die Qualität von Speisen und Getränken aus. Beanstandungen könne es auch wegen eines kaputten Seifenspenders auf der Gästetoilette oder falsch gelagertem Müll auf dem Hinterhof geben. Die Dehoga sieht die Ampel daher als eine Art „russisches Roulette“, was man nun per Postkartenaktion an Verbraucherschutzminister Remmel originell kund tun will.