Streik von Bahngewerkschaft trifft Schaltstellen der Bahn
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Duisburg.
Der Hauptbahnhof ein Flaggenmeer: Unter den Bannern der Eisenbahner- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zogen Duisburgs Bahner am Montag in der Früh durch den Tunnel zum Vorplatz – und ließen genau die Arbeitsplätze unbesetzt, die für den Schienenverkehr über Duisburg hinaus mehr als bedeutend sind.
Beispielsweise bei der Netzzentrale an der Hansastraße in Duissern, dem Herz und Hirn der Deutschen Bahn in ganz Nordrhein-Westfalen, wo alles gesteuert wird, was auf den Schienen im Lande rollt. Auch das Management von Störungen und Verspätungen ist Sache der Mitarbeiter dieser zentralen Schaltstelle.
Auch im Kunden-Service-Zentrum an der Masurenallee blieben zahlreiche Arbeitsplätze unbesetzt, per Bus-Shuttle waren die Mitarbeiter zum Hauptbahnhof gebracht worden. Die Wedauer Bahnbeschäftigten sind zuständig für die gesamte Auftragsabwicklung im Frachtverkehr der Bahn – von der Waggonbestellung bis zur Abrechnung, rund um die Uhr und an jedem Tag der Woche.
Große Diskrepanzen bei Tarifverhandlungen
Mit rund 250 Kolleginnen und Kollegen anderer Bahnbereiche trafen sich die Streikenden ab 6 Uhr am Hauptbahnhof zur Kundgebung der EVG. Die Folge: vor allem Verspätungen, zum Teil noch Stunden nach Ende des Warnstreiks. Einige Zugverbindungen fielen ganz aus. Betroffen waren im Raum Duisburg der Personen- wie auch der Güterverkehr.
Grund waren die unterschiedlichen Positionen von Gewerkschaft und Bahnunternehmen in den laufenden Tarifverhandlungen, die in und um Duisburg einige Tausend Arbeitnehmer betreffen. Ein Lohn-Plus von 6,5 % fordert die EVG bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hat 2,4 % mehr Lohn in diesem und weitere 2 % im nächsten Jahr angeboten, dazu eine Einmalzahlung von 400 Euro bei 24 Monaten Laufzeit. Die Mitarbeiter von DB Service, die für Sicherheit und Sauberkeit sorgen, sollen nach EVG-Angaben erheblich weniger bekommen.
Arbeitsniederlegungen in Duisburg besonders effektiv
„Unsere Leute sind stinksauer“, erklärte Helmut Peters, Geschäftsführer der Gewerkschaft, und verwies auf den „riesigen Bahngewinn“ im vergangenen Jahr: „Da muss was von rüberkommen bei den Beschäftigten.“ Aber es geht nicht nur um Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Auch das Angebot von 2,4 % mehr Lohn bei den privaten Bahnbetriebern ist für die Gewerkschaft nicht akzeptabel.
Schon gestern hieß es bei der EVG, weitere Arbeitsniederlegungen seien nicht auszuschließen. Was in Duisburg mit seinen zentralen Bahn-Einrichtungen immer ein hohes Maß an Wirkung zeigt.
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