Duisburg. Unzulässiger Dienstwagen, teure Dienstreisen, häufiger Einsatz der Kreditkarte: Die durch das Rechnungsprüfungsamt aufgedeckten Vorwürfe gegen Raimund Stecker, den suspendierten Chef des Lehmbruck-Museums, werden für ihn wohl vorerst keine weiteren Folgen haben.

Der Rechnungsprüfungsausschuss hat sich am Donnerstag hinter verschlossenen Türen mit dem internen Bericht zur Finanzlage des Lehmbruck-Museums beschäftigt. Wie berichtet soll Professor Raimund Stecker als Museumsdirektor und Stiftungsvorstand aus Sicht der Prüfer fast ausschließlich alleine für die finanzielle Schieflage verantwortlich sein.

Nach NRZ-Informationen ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen. Vor allem die Belege für die Kreditkarte und die abgerechneten Dienstreisen sollen noch näher unter die Lupe genommen werden. Die Prüfer sollen laut Aktenlage bisher zu dem Schluss kommen, dass der Museumsdirektor eine Anweisung des Oberbürgermeisters vom August 2012, die Dienstreisen so abzurechnen, wie es für Mitarbeiter vorgeschrieben ist, nicht beachtet haben soll.

Vorerst keine Folgen

Stecker habe „bei ihn persönlich betreffenden Ausgaben und beim Umgang mit der museumseigenen Kreditkarte nicht die Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns walten lassen“, heißt es in dem Bericht. Folgen werden die Vorwürfe für den Museumsdirektor aber wohl vorerst nicht haben. Nach NRZ-Information liegt bereits eine interne Einschätzung des Rechtsamts vor. Werden die Kosten bei Dienstreisen überschritten, sei das bei „eingehender Begründung zulässig“. Die soll aber noch nicht vorliegen.

Auch der Dienstwagen, den der Direktor jetzt wieder zurückgeben musste, soll kein Grund für weitere Schritte sein, da das Auto mit Kenntnis von Kuratoriumsmitgliedern angeschafft und dem Direktor zur Nutzung überlassen worden sei.

Die ordentliche Kündigung, die das Kuratorium dem Museumsdirektor zum Ende des Jahres 2013 ausgesprochen und ihm damit ein Jahr auf „Bewährung“ samt Möglichkeit der Kündigungsrücknahme gewährt hatte, sei aus Sicht der Rechnungsprüfer aber „konsequent“ gewesen, da die Versuche des Kuratoriums und des OB, das Handeln des Direktors in wirtschaftlicher Hinsicht zu beeinflussen, von ihm „weitestgehend ignoriert“ worden seien.