Duisburg. .

Deutscher Stahl ist der beste und der sauberste der Welt – diese Botschaft hat NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin von seinem Besuch bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann mitnehmen können. Er revanchierte sich mit einem klaren Bekenntnis zum Industriestandort an Rhein und Ruhr.

Das, was in einem modernen Hüttenwerk passiert, so macht HKM-Chef Dr. Rolf Höffken deutlich, sei „keine Folklore-Veranstaltung, sondern High-Tech“, und das Produkt sei „Premium-Stahl“. Das wurde dem Minister verdeutlicht anhand einer auf der ersten Blick unscheinbaren Schiene, auf der Autositze verschiebbar befestigt werden. In der Präzision und mit der Qualität, die ganz wesentlich für die Sicherheit von Fahrer und Beifahrer ist, sei das Produkt auf der Basis von HKM-Stahl einzigartig und werde in alle Welt exportiert, auch in die USA, nach Brasilien und China.

So selbstbewusst heimische Produzenten auch in Sachen Qualität sind, so besorgt sind sie hinsichtlich der künftigen politischen Rahmenbedingungen. Eine der größten Sorgen ist die Entwicklung der Stromkosten im Zusammenhang mit dem Erneuerbare Energien-Gesetz. Ein Hüttenwerk wie HKM hat einen Energie-Überschuss, gibt Gas von Hochöfen und Kokerei ab an ein Kraftwerk auf dem Werksgelände.

Emissionshandel ist Sorge Nummer 2

Bisher waren sogenannte Eigenerzeuger befreit von EEG-Kosten, doch das kann sich ändern, wird befürchtet. Auf HKM kämen dadurch nach Berechnungen des Unternehmens kosten von jährlich 53 Mio Euro zu oder 10 Euro je Tonne Stahl. Die für andere Unternehmen geltende Härtefallregelung trifft auf die Huckinger Hütte nicht zu: Man kauft ja keinen Strom.

Sorge Nummer 2 ist der Emissionshandel. Den Stahlunternehmen ist völlig unklar, welche Kosten in den nächsten Jahren auf sie zukommen. Andererseits müssen Investitionsentscheidungen gefällt werden, die beispielsweise bei einer Hochofen-Neuzustellung leicht 150 bis 200 Mio Euro erfordern. Man wolle keine Subventionen, stellte HKM-Aufsichtsratschef Wolfgang Eging klar, man wolle nur die gleichen Bedingungen wie die Konkurrenz.

Duin (SPD) sagte zu, bei seinen anstehenden Gesprächen mit Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) „hartleibig“ zu bleiben und darauf zu drängen, „zusätzliche Belastungen so gering wie möglich zu halten“. Auf jeden Fall sei er gegen eine „endlos steigende EEG-Umlage“. Bei allen künftigen Regelungen müsse man die Besonderheiten der Stahlindustrie beachten.