Mit einer Umschichtung der gewaltigen Kreditbelastung bei der städtischen Wohnungsbautochter Gebag will die CDU-Fraktion Zinsen von mehreren 100 000 Euro sparen. Damit soll dem Zoo aus seiner Finanzklemme geholfen werden.
Für den „Zins-Deal“ müsste allerdings die Stadt die Schulden der Gebag mit neuen zusätzlichen Kassenkrediten übernehmen. Und so soll das Geschäft funktionieren: Die Gebag schuldet den Banken nach dem Küppersmühle-Desaster ca. 23,8 Millionen Euro. Dafür zahlt sie laut CDU-Ratsfraktionschef Rainer Enzweiler einen Zinssatz von 5,25 %. Die Stadt zahle für Zinsen bei Kassenkrediten aber nur durchschnittlich ca. 1,4 % . Wenn nun die Stadt Duisburg ihre ohnehin schon bei 1,6 Milliarden Euro liegende Kassenkreditsumme um diese 23,8 Mio € erhöht und diesen Betrag der Gebag als Darlehen zur Verfügung stellt, komme unterm Strich eine Zinsbelastung heraus, die um 3,85% niedriger liegt, so die Rechnung der CDU.
Davon sollen Gebag wie Zoo profitieren. Einen Zins-Anteil von 1,85 % „bekommt“ die Wohnungsbautochter. Sie soll statt 5,25 % Darlehenszinsen an die Banken nur 3,4 % an die Stadt Duisburg zahlen. Das bringe ihr einen Vorteil von 440.300 €, rechnet Enzweiler vor. Das Geld könnte die Gebag zur Verbesserung ihrer Eigenkapitalquote nutzen. Da die Stadt ja den Kassenkredit für 1,4 % bekommt, verbleiben ihr noch zwei Prozent Zinsspanne.
Zoo ist chronisch unterfinanziert
Berechnet auf die 23,8 Mio € wäre das ein Betrag von stattlichen 476.000 €. Und die sollen dem Zoo zur Verfügung gestellt werden. „Der Zoo ist seit Jahren chronisch unterfinanziert. Mit unserem Vorschlag können wir nicht nur die Verluste ausgleichen, sondern schaffen auch Möglichkeiten für Neuinvestitionen, die der Zoo teilweise aus gesetzlichen Gründen machen muss, andererseits um auch weiterhin Hunderttausende von Besuchern in den Zoo zu locken,“ so Enzweiler.
Der vorgeschlagene Finanzierungsweg belaste weder die Stadt noch städtische Gesellschaften. Die Ausweitung des Kassenkredits sei für die Stadt Duisburg „unschädlich“. Der Gewinn aus dem Darlehensgeschäft, der bisher nur den Banken zugute gekommen ist, werde zwischen Stadt und Gebag geteilt.
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