Tritte, Schläge, Rassismus - wieder Spielabbrüche im Amateurfußball
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Duisburg. . Im Amateurfußball sind Spielabbrüche zur Regel geworden - drei Fälle gab es am Wochenende allein in Duisburger Ligen. Der Vorsitzende im Fußball-Ausschuss im Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken berichtet: Von Sperren und Geldstrafen lassen sich die Kicker schon lange nicht mehr abschrecken.
Die Winterpause im Amateur-Fußball ist vorbei. Der Ball rollt wieder, allerdings nicht immer bis zur 90. Minute. Am Wochenende gab es allein im Duisburger Ligenbetrieb drei Spielabbrüche. Für die Funktionäre ist das mittlerweile der traurige Alltag. „Ein bis zwei Abbrüche pro Wochenende sind leider die Regel“, sagt Manfred Althaus, Vorsitzender im Fußball-Ausschuss im Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken. Durch Sperren und Geldstrafen lassen sich die Kicker schon lange nicht mehr abschrecken.
Eine neue Dimension erreichten die Ausschreitungen am Sonntag beim Bezirksliga-Spiel zwischen Dostlukspor Bottrop und Hertha Hamborn. Bottroper Zuschauer beleidigten den dunkelhäutigen Hamborner Torwart Ikenna Onukogu wegen seiner Hautfarbe. Nachdem Fans den Keeper auch noch mit Gegenständen beworfen hatten, warf der Duisburger seine Trinkflasche ins Publikum.
Es folgte ein Gerangel, der Schiedsrichter brach die Partie in der 88. Minute ab. Der Torwart hatte sich zuvor mehrfach beim Linienrichter wegen rassistischer Äußerungen der Zuschauer beklagt. „So etwas gehört nicht auf den Fußball-Platz. Die Vereine haben die Pflicht, so etwas zu unterbinden“, sagt Peter Thomas, Chef der Fachschaft Fußball in Duisburg.
Auch im Jugendfußball sind Tumulte keine Seltenheit
Abgebrochen wurde auch ein Kreisliga-Spiel zwischen Laar 21 und Beeck 05, weil ein bereits des Feldes verwiesener Kicker nach Angaben des Schiedsrichters den Unparteiischen attackiert hatte. Auch im Jugendfußball stehen Tumulte längst auf der Tagesordnung. Am Sonntag brach der Schiedsrichter das A-Jugend-Spiel zwischen dem TSV Bruckhausen und Viktoria Buchholz nach Handgreiflichkeiten nach 75 Minuten ab.
Auch wenn Abbrüche im unteren Amateur-Fußball längst zum Alltag gehören, beobachtet Funktionär Manfred Althaus mit Sorge, wie sich einzelne Spieler verhalten. Althaus: „Die Beleidigungen auf dem Feld nehmen nicht nur zu, sondern sie werden immer obszöner.“
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