Bottrop. . Nach zahlreichen Beleidigungen attackiert Hamborns Torwart Ikenna Onukogu die Bottroper Zuschauer

Eine Woche vor dem Derby bleiben die Bottroper Teams ohne Punkte. Rhenania Bottrop kehrte trotz einer engagiert geführten zweiten Halbzeit mit einer Niederlage heim. Dostlukspor muss auf das Ergebnis vom grünen Tisch warten: Zwei Minuten vor dem regulären Spielende brach der Schiedsrichter die Partie gegen Hamborn ab.

Dostlukspor Bottrop -
SC Hertha Hamborn Abbr.

Hamborns Torwart Ikenna Onukogu war aus seinem Tor und auf die Zuschauer von Dostluspor zugerannt. Wütend warf er seine Trinkflache in Richtung der Anhänger. Es folgten Diskussionen, Gerangel und Gerempel, woran sich etliche Spieler Hamborns und Zuschauer Dostlukspors beteiligten. Nach einigen Minuten hatte das Schiedsrichtergespann genug von diesem Schauspiel, und Thorsten Aretz pfiff die Partie ab.

Dostlukspors Trainer war nach diesem vorzeitigen Ende vollends bedient. „Daraus werde ich nach der Saison meine Konsequenzen ziehen. Ich habe die Nase voll davon, dass meine Arbeit von einigen Wenigen zunichte gemacht wird. Für meine Mannschaft tut es mir leid, die kann am wenigsten dafür.“ Sebastian Stempel verstand das Verhalten einiger Zuschauer nicht. „Ich denke nicht, dass der Torwart so reagiert, wenn da nichts gewesen ist.“

Der Spielertrainer, der bereits nach zehn Minuten verletzt ausgewechselt werden musste, sah sich um einen schwer erarbeiteten Sieg gebracht: In Unterzahl – Georges Nassar hatte die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit gesehen (43.) – hatte Dostlukspor einen knappen, aber verdienten 1:0-Vorsprung erfolgreich verteidigt. Sercan Istek hatte die Führung in der 20. Minute erzielt. „Ich glaube nicht, dass da noch was passiert wäre.“ In der Tat ließ Dostlukspor gegen die Gäste nicht viel zu und hatte einige hervorragende Chancen, das Ergebnis höher zu schrauben.

VfR 08 Oberhausen -
Rhenania Bottrop 2:1 (1:0)

Oliver Dirr war voll des Lobes: „Vor meiner Mannschaft muss man alle Hüte ziehen, die man hat. Bei der Ausgangslage hatte ich damit gerechnet, dass uns am Ende die Kraft fehlt, aber der Gegner ist eingebrochen. Ich bin unglaublich stolz auf meine Spieler. Die haben alles aus sich rausgeholt.“

Die erste Halbzeit konnte die Zuschauer nicht begeistern. Die Rhenanen bestritten das Spitzenspiel mit der Unterstützung zahlreicher mitgereister Fans; die mussten allerdings einige Geduld aufbringen. Spielerische Magerkost ohne jede Torchance prägten die Begegnung, bis aus dem Nichts heraus den Gastgebern der Führungstreffer gelang.

Dirr brachte Burak Carkci, und der junge Spieler erwies sich als Glücksgriff. Er belebte das Spiel der Gäste deutlich, und endlich entwickelte Rhenania Druck auf den Gegner und das gegnerische Tor. Allerdings fiel in diese Sturm- und Drangphase der zweite Treffer der Oberhausener. Dennis Buchholz stand zwar im Verdacht, im Abseits gestanden und den Ball mit der Hand gespielt zu haben, aber der Schiedsrichter hatte keine Beanstandungen.

Die Rhenanen ließen sich in ihren Bemühungen nicht bremsen. Sezer Akmisir erzielte per Kopf und nach Vorlage von Dennis Cziuraj den Anschlusstreffer. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gäste den Ausgleich schaffen, doch mit hervorragender Defensivarbeit brachte 08 den kleinstmöglichen Vorsprung über die Zeit.

„Viele werden sich das Ergebnis ansehen und feststellen: Die sind zu blöd für da oben. Aber selbst der gegnerische Trainer hat uns bescheinigt, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten. Leider können wir uns dafür nichts kaufen“, meinte Dirr.