Duisburg. . Ein Wiedersehen wurde am Mittwoch im Rathaus gefeiert: IMD-Chef Uwe Rohde bekam Besuch von „DU it yourself“, einer Kampagne, die sich für die Einrichtung eines selbstverwalteten kulturellen und sozialen Zentrums einsetzt.

Vor mehr als einem Jahr habe Rohde angekündigt, der Initiative bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie zu helfen. Das sei noch immer nicht passiert, deshalb habe man ihn mit einem offenen Brief daran erinnern wollen. „Die Situation der Freien Kulturszene ist ja allgemein bekannt“, sagt Nils von „DU it yourself“. „Es ist ein Trümmerhaufen.“ Und zu eben diesem entwickeln sich zahlreiche Immobilien im Stadtgebiet, die für die Kampagne geeignete Standorte seien.

Ende 2011 hatte man versucht, eine leerstehende Schule in Laar für eine Woche zu besetzen, um dort ein Kulturprogramm anzubieten. Vorher seien die Zimmer gesäubert, Brandschutzvorhänge angebracht worden, doch nach einer drohenden Räumung durch die Polizei sei man gleich wenige Stunden später wieder ausgezogen. Uwe Rohde erklärte noch im August 2012 im Gespräch mit der WAZ, er könne sich eine Nutzung der ehemaligen Laarer Hauptschule als Kulturzentrum vorstellen.

"Stadt kann nicht auf Investoren warten!"

Noch immer sei die Schule an der Werthstraße leer, allerdings inzwischen versiegelt und in einem Zustand, der keine Zwischennutzung mehr zulasse, beklagt man bei der Kampagne. „Dabei glaube ich nicht, dass es sich die Stadt leisten kann, auf Investoren zu warten, die etwas ändern“, erklärt Lisa von „DU it yourself“. „Es gibt so viel Leerstand, wir haben Ideen.“

Umsetzen wolle man diese Ideen in einem selbstverwalteten Zentrum, in dem sich die Menschen ehrenamtlich engagieren. Wichtig sei es, „unabhängig von kommerziellen Interessen zu arbeiten und so die Preise niedrig zu halten“, erklärt Nils. „Es soll für alle erschwinglich bleiben und unabhängig von städtischen oder parteipolitischen Strukturen sein.“ Und wenn es keine Spitze, zum Beispiel eine Geschäftsführung, gäbe, könne man im Plenum gemeinsam entscheiden, was im Haus passiert. Damit könne man auch bei jungen Menschen einen Beitrag zur demokratischen Erziehung leisten. Ansonsten habe man das Ziel, zum Beispiel Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Partys zu veranstalten – um den Trümmerhaufen abzutragen.

„DU it yourself“ wartet auf Termin

Beim Besuch im Rathaus sei versichert worden, dass der Chef des Immobilien-Managements Duisburg (IMD) in nächster Zeit Kontakt mit der Kampagne „DU it yourself“ aufnehmen wolle.

Uwe Rohde war gestern für eine Aussage zu möglichen Gesprächen mit der Kampagne nicht zu erreichen.