Duisburg. Rund ein Zehntel der Hundebesitzer in Duisburg zahlen derzeit keine Hundesteuer. Um dem entgegenzuwirken, schickt die Stadt seit kurzem zweibeinige Spürnasen auf die Straßen, die die Steuersünder aufstöbern sollen. Wo an welchen Tagen ermittelt wird, bleibt jedoch geheim.
Seit Montag sind die städtischen Spürnasen auf zwei Beinen unterwegs. Sie sollen Vierbeiner aufstöbern, die ohne Hundesteuermarke durch die Stadt schnüffeln.
So sollen die schwarzen Schafe ermittelt werden, die als Hundebesitzer für ihren Bello die Hundesteuer nicht zahlen. Nach Schätzungen und Erfahrungen aus anderen Städten dürften das bis zu 2300 Tiere sein, rund ein Zehntel der aktuell 22.400 Hunde.
Wo die beiden eigens geschulten Mitarbeiter des Amtes für Rechnungswesen und Steuern ab dieser Woche unterwegs sind, verrät Stadtsprecher Frank Kopatschek nicht. So soll auch verhindert werden, dass Hundebesitzer ihre nicht registrierten Vierbeiner verstecken und aufs Gassi gehen verzichten. Haus für Haus, Straßenzug für Straßenzug, Viertel für Viertel werden die beiden Stadtkräfte in den nächsten Monaten Duisburg durchkämmen. Sie werden an den Haustüren klingeln, auch Nachbarn befragen, ob Hunde im Haus leben. Sie werden durch Parks und andere bekannten Hundeauslaufreviere streifen und prüfen, ob die aktuell blaue Hundesteuermarke am Halsband hängt.
"Sie helfen auch gerne beim Ausfüllen der Hunde-Anmeldung"
Unter Umständen ist das kein leichter Job, mag man sich denken. Doch die Mitarbeiter, die sich nur ungern als Hundepolizei titulieren lassen, sind auf ihren ungewöhnlichen Außendienst vorbereitet und geschult; auch darin, gegebenenfalls konfliktträchtige Situationen friedlich beizulegen. „Sie helfen auch gerne beim Ausfüllen der Hunde-Anmeldung“, erklärt Stadtsprecher Kopatschek vielsagend; ahnend auf welche Ausreden-Vielfalt die Mitarbeiter bei erwischten Hundebesitzern stoßen werden, deren Vierbeiner hoffentlich nur schnuppern und Schwanz wedelnd die Markenkontrolle über sich ergehen lassen.
Dass die Stadt die Steuer-Kontrolleure ausschwärmen lässt, gilt natürlich auch als Frage der Steuergerechtigkeit denjenigen gegenüber, die ehrlich ihre Tiere angemeldet haben. Zugleich erhofft sich die Stadt dadurch aber auch Mehreinnahmen für das leere Stadtsäckel. Bis zu 260.000 Euro könnten dabei insgesamt herausspringen. Für dieses Jahr ist aber ob der Größe des Terrains nur die Hälfte der Summe anvisiert. Immerhin mit 2,7 Millionen Euro schlagen die Einnahmen aus der Hundesteuer pro Jahr zu Buchen.
Nach den strengen Buchstaben des Gesetzes könnte es für ertappte Steuersünder teuer werden, sollten sie schon lange einen Hund haben und jetzt erwischt werden. Denn eigentlich müssen die Vierbeiner binnen eines Monats angemeldet werden. Fällig würde nicht nur die Nachzahlung der Steuer ab Datum der Anschaffung des Tieres, sondern auch die Einleitung des Bußgeldbescheides.