Duissern. .

Auf dem Tisch liegt ein alter Sessel, abgeliebt vom Besitzer. Die Beine zeigen nach oben. Silke Scharbatke und Klaus Beckmann lösen mit einer Schere den alten Stoff ab und hauchen dem Schätzchen neues Leben ein.

Vor eineinhalb Jahren verlegte Raumausstattermeisterin Silke Scharbatke ihre Werkstatt von Ruhrort nach Duissern, richtete im vorderen Bereich zusätzlich einen Verkaufsraum für allerlei Wohnaccessoires ein, stellte selbst designte Hocker ins Schaufenster und nannte den Laden wie sich selbst: Frau Scharbatke.

Eierwärmer mit Sturmhaube

„So ein Geschäft hat in Duissern gefehlt. Es kommen viele Menschen rein, um erstmal zu gucken“, erklärt sie. Ausgefallene Lampenschirme, Taschen und selbst genähte Kissen gibt es. Und noch so viel mehr. Manchmal nehmen die Kunden dann die mehr oder weniger nützlichen, aber immer schönen Accessoires direkt mit, die Silke Scharbatke auf Wohn- und Trend-Messen findet. „Neulich gab es Eierwärmer, die sahen aus wie ein Bankräuber. Da kamen Leute und haben 20 Stück gekauft.“ Manchmal wundert sie sich selbst, was sich zum Renner entwickelt. Nur bei Männern ist die Sache klar – die suchen hübsch dekorierte Präsente, die man der Liebsten sofort überreichen kann.

In anderen Fällen dauert die Wohnungsverschönerung etwas länger. Etwa, wenn ein Sessel aufgemöbelt wird oder neue Gardinen genäht werden sollen. Auf Wunsch schaut sich Silke Scharbatke die Zimmer vorher an, gibt Tipps zur farblichen Gestaltung und macht Mut, bei der Einrichtung etwas zu wagen.

Polstergarnitur und Lounge-Sessel

Gudrun Klutt hat sich getraut. „Ich war eher konservativ eingerichtet, dann wurde mir ein Stoff empfohlen, der einen farbigen Kontrast bildet.“ Den Rest des Gardinenstoffes hat sie sich nun zu einem Läufer arbeiten lassen. Der soll das schwarze Klavier zieren. „Mein Besuch ist begeistert und selbst mein Sohn sagt, dass es gar nicht so schlecht aussehe. Aus seinem Mund ist das ein großes Lob“, freut sich Gudrun Klutt.

Frau Scharbartke

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Klaus Beckmann inspiziert den Schaumstoff des Sessels. An der einen oder anderen Stelle wird er nachbearbeitet, so dass das Sitzmöbel wieder bequem ist und weitere Jahre hält. Er ist der Mann für die frickeligen Arbeiten, Silke Scharbatke die Frau fürs Grobe. Übrigens stattet sie nicht nur Wohnungen aus. Neulich hat sie eine Polstergarnitur für einen Werbespot gebaut. Oder sie arbeitet mit einem Schreiner zusammen, der einen Messestand für die Lufthansa anfertigte. Lounge-Sessel mussten her. Die sind nun made in Duisburg.