Duisburg.

Ihren Plan schmiedeten sie am 11.11.11. Ausgerechnet. Besonders jeck sind Gabriele Fischer und Heike Kempe-Jänecke allerdings nicht. Gemeinsam mit Antje Buurmann-Buchloh bilden sie das „Artrio“ und haben ein kleines Atelier im Wasserviertel eröffnet. Darin bieten sie Kurse an, verkaufen ihre Kunstwerke und bieten anderen Künstlern Raum ihre Bilder zu zeigen. Derzeit sind Wachsbatiken von Hans Georg Ertl in dem kleinen Ladenlokal zu bestaunen.

„Mit dem Atelier haben wir uns einen Traum erfüllt“, sagt Gabriele Fischer. Gemeinsam mit Heike Kempe-Jänecke zog sie in der Vergangenheit los, um zu fotografieren. Außerdem filzen die beiden Blumen, Ketten und andere farbenfrohe Accessoires. Und weil der heimische Küchentisch dafür mittlerweile zu klein geworden ist und sie per Zufall ein leer stehendes Ladenlokal entdeckt haben, verwirklichen sich die Künstlerinnen in dem umfunktionierten Geschäft. Wenn sie nicht hier sind, arbeiten die Frauen übrigens bei der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule oder machen in einer Grundschule Kunstangebote.

Bilder von Hans Georg Ertl

Der Laden ist genauso bunt wie ihre Kunst. Heike Kempe-Jänecke ist im Osten aufgewachsen und setzt sich in ihren Kunstwerken deshalb mit der Mauer auseinander. Würfelbilder, auf denen noch bunte Rudimente der Grenze zu sehen sind, hat sie gestaltet. Die Spezialität von Gabriele Fischer sind hingegen ausgefallene Lampen. Dabei wird eine Glühbirne mit einem nichtbrennbaren Kunststoff ummantelt und hängt an einem Kleiderbügel. „Wir wollen ein Treffpunkt für viele Interessierte sein. Wenn wir da sind, ist die Tür auf“, erklären die beiden. Auf Nachfrage bieten sie auch Kurse und Workshops an und führen in Mal- und Handarbeitstechniken ein.

Die Bilder von Hans Georg Ertl sind die erste Ausstellung, die bei ihnen zu sehen ist. Aufwändig wird auf die Tücher Wachs aufgetragen, der verschiedene Farbschichten verdeckt oder freilegt. Mit der alten Technik zeigt er Figuren, die der „Comedia Dell’Arte“ entlehnt sind. Bisher haben die Künstlerinnen ihren Mut noch nicht bereut.