Duisburg-Walsum. . Alle Wetter! Politik beschließt Umwandlung in ein Hallenbad, ohne das Einsparvolumen zu kennen

Wenn die Politik – ohne sich schlau zu machen – eine angebliche Sparmaßnahme wie die Umwandlung des Walsumer Allwetterbades in ein Hallenbad beschließt, dann zeigt das, wie wenig man sich für die Dinge interessiert. Es zeigt aber auch, dass man den Verwaltungsvorschlägen blind folgt. Das ist ein Armutszeugnis.

Das Walsumer Bad besuchten im vergangenen Jahr 122 377 Menschen. Damit war es das zweitbeliebteste städtische Schwimmbad in Duisburg – nach dem Hamborner Rhein-Ruhr-Bad. Und das sicherlich nicht, weil es so modern, mit so vielen Spiel- und Spaßangeboten ausgestattet ist. Nein, das ist es, weil es ein „Cabrio-Bad“ ist, das sich buchstäblich in wenigen Minuten vom Hallenbad in ein Freibad verwandeln kann.

Die Menschen möchten in den warmen Monaten draußen schwimmen. Wenn sie das in Duisburg demnächst nicht mehr können, werden sie sich umorientieren. Die Dinslakener, zum Beispiel, werden sicherlich davon profitieren. Und in Duisburg wird man in die Röhre gucken.

Legt man die durchschnittlichen Eintrittspreise zu Grunde, müssen sich nur gut zehn Prozent der Walsumer Badegäste eine Alternative suchen – und schon ist die Einsparung durch fehlende Einnahmen aufgebraucht.

Darüber hätten sich die Politiker Gedanken machen sollen, bevor sie die Beschlussvorlage in blindem Aktionismus absegneten.