Hüttenheim.
Der Traum vom neuen Spaßbad am „XXL-Sportcenter“ Am Förkelsgraben ist endgültig geplatzt. Wie die Redaktion aus mehreren Quellen erfuhr, hat der Aufsichtsrat der Stadt-Tochter „Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV)“ seine Beteiligung an dem Projekt am Dienstag wohl abgelehnt. Damit kann die Stadt eine von der Kommunalaufsicht geforderte Sicherheit im Falle einer Insolvenz des Bades nicht bieten.
Stadt hätte bürgen sollen
Der Redaktion liegt ein internes Papier für den Aufsichtsrat vor. Danach empfiehlt die Geschäftsführung der DVV den Aufsichtsräten, das zusätzliche Risiko zu meiden. Es hätte sich um bis zu 350 000 Euro Zuschuss pro Jahr an die „Mutter“ Stadt gehandelt. Diese Belastung sei „zur Zeit nicht realisierbar“, heißt es. Nach Informationen der Redaktion folgte der Aufsichtsrat dem Vorschlag. Ein offizielle Bestätigung durch die Gesellschaft war gestern Abend nicht mehr zu erhalten.
Seit Jahren liefen intern die Vorbereitungen für den Bau des privat finanzierten Bades. Im Kommunalwahlkampf 2009 schmückten sich SPD und CDU mit dem Projekt. Es sollte an die Stelle der beiden sanierungsbedürftigen kleinen Alt-Hallenbäder in Buchholz und Großenbaum treten.
Die Stadt hätte selbst noch viel höhere Kosten als nur die 350 000 Euro tragen müssen. Das Finanzierungsmodell sah dabei lange so aus, als müsste sich die Stadt dort mit jährlich 590 000 Euro für das Schul- und Vereinsschwimmen auf die Dauer von 20 Jahren einmieten.
Investor Sven Pirdzun, der Betreiber des Sportcenters, wollte das Bad auf eigene Kosten errichten. Seine Bank verlangte aber von ihm, dass im Fall einer Pleite die Stadt jährlich mit ihrer Miete geradestehen müsse. Dazu wären noch Betriebskosten in ähnlicher Höhe gekommen, in der Summe gut 1,2 Millionen Euro.
Angesichts leerer Kassen lehnte die Kommunalaufsicht diese weitere Belastung für die Stadt ab. Aus ihrer Sicht reicht für das reine Schulschwimmen der Betrieb eines der beiden alten Bäder aus.