Duisburg-West. . CDU, FDP und Linke fordern von der Stadtverwaltung eine detaillierte Aufschlüsselung der tatsächlichen Kosten. Bezirksvertretung: Am 30. August finden Sitzungungen in beiden West-Bezirken statt.

Wenn die Homberger Bezirksvertretung heute zur ersten Sitzung nach der Sommerpause zusammenkommt, steht auch das Kombibad auf der Tagesordnung. Obwohl die Stadt eigentlich Fakten geschaffen hat - das Freibad soll ganz aufgegeben, das Hallenbad höchstens unter Regie eines Vereins weiter bestehen, so steht es im Haushaltskonzept - suchen diverse Parteien vor Ort noch nach Möglichkeiten, zu retten, was zu retten ist.

Die schlechte Nachricht: Für einen wirklich öffentlichen Betrieb des Bades gibt es nach wie vor keinen potenziellen Partner. Bezirksbürgermeister Hans Paschmann: „Wir haben intensiv nach möglichen Sponsoren gesucht. Einziger Interessent für einen Weiterbetrieb des Bades ist nach wie vor der DSSC.“

Dieser Verein betreibt im Duisburger Süden bereits zwei ehemals städtische Bäder - allerdings nur für Mitglieder. Zwar kann jeder Mitglied werden, und der Jahresbeitrag ist bezahlbar. Was allerdings nicht geht, ist ein spontaner, einmaliger Schwimmbadbesuch, wie etwa beim ebenfalls von einem Verein betriebenen Kruppsee-Freibad in Rheinhausen - es sei denn, man zahlt dafür Jahresbeitrag und Aufnahmegebühr. Grund ist, dass der DSSC zum Mitgliederschwimmen keinen Schwimmmeister, sondern lediglich eine Person mit Rettungsschwimmer-Ausbildung zur Aufsicht stellen muss.

Auch würde der DSSC lediglich das Hallenbad übernehmen. Ob, und wenn ja, wie auch das Freiluft-Schwimmbad in Homberg gerettet werden könnte, darüber wollen die Lokalpolitiker am 30. August debattieren. Dabei zweifeln offenbar nicht nur die Linken (wir berichteten), sondern auch CDU und FDP die Zahlen, mit denen DuisburgSport das Bad als hochdefizitär darstellt, an. Alle drei Parteien fordern von der Stadtverwaltung eine detaillierte Aufschlüsselung der tatsächlichen Kosten. So fragt etwa die CDU nach der Zukunft der Mitarbeiter - Personalkosten waren der dickste Brocken im von DuisburgSport errechneten Defizit, aber städtische Angestellte wird man kaum entlassen können. Auch die Einnahmen aus Freibad- und Sauna-Betrieb hätten die Christdemokraten gern aufgeschlüsselt. FDP-Vertreter Thomas Rangs fragt nach der Effektivität der Heizungsanlage und möglichem Einsparpotenzial durch eine Erneuerung.

Bezirksvertretung: Am 30. August Sitzung in beiden West-Bezirken

Die Stadtteil-Parlamente, sowohl von Rheinhausen als auch von Homberg tagen heute öffentlich in den Bezirksrathäusern (Körnerplatz bzw. Bismarckplatz). In Rheinhausen klärt der neue Planungsdezernent Carsten Tum die Politiker über die missglückte Gestaltung der verkehrsberuhigten Zone am Hochemmericher Markt (wir berichteten gestern) auf. In Homberg geht es neben dem Kombibad auch um die Halde Lohmannsheide und den Bolzplatz Kronenstraße. Beide Sitzungen beginnen jeweils um 16 Uhr, die Besuchertribünen sind am Eingang ausgeschildert.