Duisburg. Der Wirt des Ehinger Bootshauses will keinen NPD-Treff in seinem Ausflugslokal. Nach der Warnung einer Antifa-Gruppe strornierte er die Raumanmietung der unliebsamen Gäste, die nicht gesagt hatten, aus welcher rechten Ecke sie kommen.

Die rechtsextreme NPD versucht offenbar in Duisburg Fuß zu fassen. Der Versuch, am Freitag im beschaulich am Rhein gelegenen Bootshaus Ehingen eine Kreisversammlung im Hinterzimmer abzuhalten, scheiterte an einem aufmerksamen antifaschistischen Netzwerk und Frank Gehlen, dem Pächter des Ausflugslokals der „Wasserfreunde“, der der NPD sagte: „Hier nicht“.

Bass erstaunt war der 44-jährige Wirt, als ihn das Düsseldorfer Antifa-Bündnis warnte. Die Leute, die da ohne sich zu erkennen zu geben, bei ihm einen Saal für 20 Leute gebucht hatten, seien NPD-ler. Gehlen fragte daraufhin sofort bei dem Pärchen, das den Raum gemietet hatte, nach. Es bestätigte erst auf Nachfrage, dass es eine NPD-Runde werden sollte.

„Aber die NPD wollen wir hier nicht haben“

Vereine, Firmen, gerne auch demokratische Parteien, sind bei dem Wirt im idyllisch und abseits gelegenen Lokal gern gesehen. „Aber die NPD wollen wir hier nicht haben“, stornierte Gehlen die Anmietung der Räume, bedankte sich bei der Düsseldorfer Gruppe für den Hinweis und informierte auch den Staatsschutz bei der Polizei.

Die hat die NPD in Duisburg im Auge: „Es gibt in Duisburg keine feste organisatorische Struktur der NPD“, so Polizeisprecherin Daniela Krasch. Es hatte lediglich vereinzelte Aktionen in den letzten Jahren gegeben. Die wenigen einzelnen Personen aus der rechtsextremen Szene habe der Staatsschutz im Blick. Der Kreisverband Duisburg sei praktisch nicht existent. Von der Landes-NPD werde durch Aktivitäten auf der Internetseite des Kreisverbandes nur „suggeriert“, dass die Partei vor Ort präsent sei.

NPD stellt sich womöglich in Duisburg neu auf

Kai Rudolph von der Düsseldorfer Antifa-Gruppe warnt aber davor, dass sich die NPD in Duisburg neu aufstellen will. „Da tut sich einiges“, weiß man auch durch rege Twittertätigkeiten in der NPD-Szene. Es ist sogar die Rede davon, dass die Partei, die vor einem Verbotsverfahren steht, mit einem Direktkandidaten in Duisburg in die Bundestagswahl gehen will. Dass die NPD irgendwo in der Stadt einen Treffpunkt finden wird, gilt trotz aller Aufmerksamkeit als wahrscheinlich. Schließlich fand hier - weitgehend unbemerkt – im September 2012 auch der Landparteitag der NPD statt.