Duisburg. Anlässlich seines 70. Geburtstags hatte die Stadt Duisburg Paul von Hindenburg im Jahr 1917 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Nun möchte der Rat der Stadt sie ihm wieder aberkennen. Schließlich habe sein Handeln den Weg in die nationalsozialistische Diktatur geebnet.

Die Rot-Rot-Grüne Ratsmehrheit will Paul von Hindenburg die Ehrenbürgerschaft der Stadt Duisburg aberkennen.

Mit dem entsprechenden Antrag wird sich am 21. Januar der Rat beschäftigen. Begründet wird der Antrag damit, dass der damalige Reichspräsident Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannte, ihn mit der Regierungsbildung beauftragte und das Parlament auflöste.

Darüber hinaus erließ Hindenburg eine Reihe von Maßnahmen, die den Weg in die nationalsozialistische Diktatur ebneten, heißt es weiter. Die Stadt verlieh Hindenburg anlässlich von dessen 70. Geburtstag im Jahr 1917 die Ehrenbürgerschaft. Auch zahlreiche andere Städte ernannten ihn neben führenden Politikern der NSDAP trotz fehlenden Ortsbezugs zum Ehrenbürger.

Weltoffenheit und Demokratie vertragen sich nicht mit Hindenburg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Ehrungen bereits von einigen großen Städten zurückgenommen, schon 1945 in Gelsenkirchen, 1989 in Köln und Stuttgart im Jahr 2010. Nach Ansicht von Rot-Rot-Grün sollte Duisburg als weltoffene und demokratische Stadt die Ehrenbürgerschaft Hindenburgs aberkennen.