Duisburg. . 17 Mitarbeiter, die noch in der Probezeit sind, hat das Helios Klinikum Duisburg entlassen. Am Mittwoch Mittag protestierte die Gewerkschaft Verdi gegen diese Maßnahme. Die Geschäftsführung will weiteres Personal entlassen, blickt aber zuversichtlich in die Zukunft.
Mit einer aktiven Mittagspause protestierten Mittwoch Mittag Beschäftigte der Helios Kliniken vor dem Helios St. Johannes-Klinikum in Hamborn gegen die Entlassung von 17 Mitarbeitern, vornehmlich Ärzten und Intensiv-Pflegekräften, die noch in der Probezeit waren.
In einem Fall konnte die Mitarbeiterin, die eigens nach Duisburg gezogen war und eine Wohnung eingerichtet hatte, ihren neuen Job gar nicht antreten, berichtet Harald Hüskes von Verdi entrüstet. Dass aus individuellen Gründen in der Probezeit entlassen werde, sei ja üblich, aber bei gleich 17 aus wirtschaftlichen Gründen sei das ein Zeichen unstrukturierter Unternehmensführung, so Hüskes. Wenn sich das herumspreche, fürchtet der Betriebsrat, könne man kein Personal mehr anwerben.
Helios "zieht die Notbremse"
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Die Geschäftsführung sieht das anders. Als Helios die vier Krankenhäuser vom Katholischen Klinikum 2011 übernahm, standen diese vor der Insolvenz, erklärte das Unternehmen gestern. Und auch 2012 habe es ein „deutliches Betriebs-Defizit“ ergeben, erklärte Geschäftsführer Tobias Bruckhaus. Daher habe man die Notbremse ziehen müssen und baue jetzt den „deutlichen Personalüberhang“ ab. Wie viele der insgesamt 1600 Mitarbeiter gehen müssen, sagte er nicht. „Bis Mitte 2014 sind betriebsbedingte Kündigungen aber ausgeschlossen“, ergänzte Geschäftsführerin Anna Berrischen im Gespräch mit der WAZ.
Den aktuell Betroffenen versuche man Stellen in anderen Helios-Kliniken etwa in Krefeld oder Oberhausen zu vermitteln. Anderen Mitarbeitern seien „attraktive“ sozialverträgliche Angebote für Aufhebungsverträge unterbreitet worden. Das subjektive Empfinden vieler Mitarbeiter, Personalengpässe zu haben, liege an der baulichen Struktur mit langen Stationen, noch längeren Fluren und entsprechenden Wegezeiten.
Träger blickt optimistisch in die Zukunft
Bis 2016 die Neubauten stehen, sollen daher Strukturen verändert werden. So werde die Pflege von pflegefremden Tätigkeiten entlastet, erklärt Bruckhaus, etwa von der Essens-Ausgabe oder dem Betten waschen. Die Wege zwischen Station und OP oder Röntgen übernimmt ein Patienten-Transport-Dienst.
Für die Geschäftsführung ist klar: „Das Haus hat eine gute Zukunft vor sich, in richtig tollen Häusern haben wir bald richtig tolle Arbeitsbedingungen. Noch knirscht es, aber der Aufbruch ist da.“