Duisburg.
Die Marienkirche wird umgebaut. Aus dem geschichtsträchtigen Gotteshaus, das aus dem Jahr 1054 stammt, soll ein Gemeindezentrum werden, in dem sowohl Gottesdienste stattfinden, sich aber auch zahlreiche Gruppen treffen können. Eine Million Euro lässt sich die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg diesen Umbau kosten. Bei einem Architekten-Wettbewerb, der gemeinsam mit der Landeskirche ausgeschrieben wurde, überzeugte das Architekturbüro von Jutta Heinze.
„Wir hatten einen riesigen Respekt vor der Aufgabe, aber dann haben wir uns davon gelöst und uns entschieden, das man die unterschiedlichen Epochen durchaus erkennen soll“, erklärt Jutta Heinze. Dreimal ist die Kirche bisher umgebaut worden. 1797 war die Marienkirche wegen Baufälligkeit abgerissen und neu errichtet worden. Das neue Gotteshaus bot 400 Gläubigen Platz, was in der Industrialisierung aber nicht mehr ausreichte – deshalb wurden 1869 Emporen eingezogen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Dach dann leicht beschädigt, in der Marienkirche konnten zwar schnell wieder Gottesdienste stattfinden, allerdings musste 1969 der Innenraum komplett renoviert werden. Gleichzeitig wurde nebenan ein Gemeindezentrum gebaut, das mittlerweile renovierungsbedürftig ist. Derzeit nutzen rund 150 Mitglieder pro Woche das Gebäude, rechnet Pfarrer Stephan Blank nach. Künftig werden es in jedem Fall mehr werden – schließlich sollen auch die Gruppen, die sich bisher im Calvinhaus treffen, ins neue Gemeindezentrum verlagert werden.
Es wird Platz geschaffen
Dort, wo jetzt noch Kirchenbänke stehen, soll bald Platz geschaffen werden für Lesungen, Diskussionen, Chöre oder Bibelkreise. Nur im vorderen Bereich sollen Bänke erhalten bleiben, ansonsten kann die Bestuhlung variieren. Vor einer neu gezogenen Wand befindet sich die Kanzel, dahinter versteckt sich eine Treppe als Aufgang zur Empore. Vergrößerte Fenster sollen mehr Licht hineinlassen. Außen wird es einen modernen Anbau an das alte Gemäuer geben, der die Kirche um weitere Räume ergänzt.
„Wir hoffen ja, dass sich auch etwas im Umfeld tut und sich die Gegend insgesamt besser entwickelt“, wünscht sich Jörg Hoffmann, Vorsitzender des Presbyteriums. Vielleicht will die Gemeinde den Teil des Geländes, auf dem jetzt noch das Gemeindehaus steht, auch verkaufen – sofern die neuen Nachbarn Interesse haben.