Duisburg. .
Das ist ja fast zu schön, um wahr zu sein: Während in allen Städten des Ruhrgebiets Kultureinrichtungen ums Überleben kämpfen, widmet das Magazin „Monopol“ eine ganze Ausgabe Kunst und Kultur an der Ruhr. Auf dem Titel heißt es „Leben im Revier: Der Westen leuchtet!“.
Holger Liebs, Chefredakteur von „Berlins internationalem Magazin für Kunst und Leben“, schreibt: „Mit diesem Heft kommen Sie sicher durch das Dickicht der Events 2013 – denn Kulturjahr ist jetzt jedes Jahr in der Metropole Ruhr.“ Das schmeichelt, das lässt aufhorchen.
Was kann sich Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH, mehr wünschen? „Wir freuen uns, dass ein Berliner Magazin unsere Region für sich entdeckt hat. Mit zum Beispiel rund 200 Ausstellungsorten und 250 Festivals und Festen steht das Ruhrgebiet auch nach dem Kulturhauptstadtjahr für eine lebendige Kunstlandschaft.“
Auch Duisburgs Schokoladenseiten werden in Texten und prächtigen Bildern präsentiert. Immerhin drei der 20 Ruhr-Kunst-Museen gibt es im Stadtgebiet. Raimund Stecker, Direktor des Lehmbruck-Museums, antwortet auf die Frage, wovor er auf die Knie gehe: „Vor Wilhelm Lehmbrucks Kniender und der Goldenen Madonna im Essener Domschatz – zwei skulpturalen Meisterwerken am jeweiligen Ende eines Jahrtausends.“
Ein Reiseführer für kulturinteressierte Besucher
Die Sammler Dirk Krämer und Klaus Maas, Gründer des Museums DKM an der Güntherstraße, werden porträtiert, die Skulptur „Tiger & Turtle“ macht zweiseitig Appetit auf eine Fahrt zu den „schönsten Flecken des Reviers“. FAZ-Feuilletonkorrespondent Andreas Rossmann schreibt über den Landschaftspark Nord unter dem Titel „Auferstanden als Ruinen“.
Als „aufregendste Bauten“ werden das Silberpalais, das Haus der Wirtschaftsförderung, das Jüdische Gemeindezentrum und das Museum Küppersmühle vorgestellt. Die Stadtrundgänge sind ganz subjektiv: Durch Duisburg führt Tom Liwa, Sänger der Flowerpornoes, der neben Kammerberg, Sechs-Seen-Platte oder Brautmodenmeile auch das Plattengeschäft 33 ⅓, das Café Glück und das Goldengrün vorstellt.
Und auch im Serviceteil „Restaurants & Nightlife“ werden nicht Gourmettempel sondern „Geheimtipps“ wie die Espressobar „Mimi e Rosa“ an der Dellstraße vorgestellt.
„Monopol Ruhr“ ist ein schicker Reiseführer für kulturinteressierte Besucher und Einheimische, die im Ruhrgebiet noch nie so viel Schönes auf einen Schlag gesehen haben.