Duisburg. Die städtische Finanznot treibt die Preise von Kulturangeboten in Duisburg nach oben. Neben Oper und Ballett soll der Eintritt zu Museen deutlich teurer werden. Auch Unterricht in der Niederrheinischen Kunst- und Musikschule, die noch in die Volkshochschule eingegliedert werden soll, wird nach Plänen der Verwaltung teurer.
Bei der Frage, wie die städtische Kultur mit weniger Geld auskommen muss, geht es nicht immer nur um die Zukunft von Oper und Ballett. Der Spardruck macht sich auch bei anderen Einrichtungen bemerkbar. Zum Beispiel bei den Museen. So werden die Eintrittspreise für das Kultur- und Stadthistorische Museum sowie für das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt um mehr als die Hälfte erhöht. Die Preise sind seit elf Jahren unverändert, der Stadtrat soll die neue Entgeltordnung Mitte Dezember beschließen.
50 Prozent teurer
Die Eintrittskarte, die künftig auch im Internet gelöst werden kann, soll für beide Museen ab dem 1. Januar um jeweils 50 Prozent teurer werden: Statt drei werden 4,50 Euro fällig. Die Besichtigung des Museumsschiffs „Oscar Huber“ kostet künftig drei statt zwei Euro.
Auch Gruppen ab 15 Personen müssen mit einem deftigen Aufschlag rechnen: Statt bisher zwei zahlt jede Person künftig 3,50 Euro (+75%). Für Kinder bis sechs Jahre und Schulen bleibt der Eintritt aber frei, auch die ermäßigten Tarife bleiben unverändert, damit der Museumsbesuch auch für Menschen mit geringem Einkommen weiterhin finanzierbar bleibt.
Mehreinnahmen von 10.000 Euro
Die Stadt rechnet beim Stadthistorischen Museum mit Mehreinnahmen von 10.000 Euro im Jahr, im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, bis 2010 das meistbesuchte Museum in Duisburg, sollen es 16.000 Euro sein.
Auf höhere Gebühren müssen sich auch die Schüler der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule einstellen. 90 Minuten Klassenunterricht zum Beispiel kosten ab dem nächsten Jahr 486 statt 288 Euro, wer im Chor singt, zahlt dafür 144 statt bisher 120 Euro. In der Regel verteuert sich die Vielzahl der Tarife um ein bis zwei Euro im Monat. Auch die Miete für Instrumente wird teurer, sie wird ab 2013 nicht mehr monatlich, sondern nur noch halbjährlich erhoben (ab 69 Euro).
Zusammenschluss dreier Insitutionen
Vor allem aber wird die Einrichtung, die 1972 aus dem Zusammenschluss von drei Instituten entstand, auch ihren Namen ändern und als Abteilung in die VHS eingegliedert: Der Begriff „Niederrheinisch“ hat soll gestrichen werden. Denn damit sollte vor 40 Jahren noch deutlich gemacht werden, dass die Schule nicht nur Duisburgern, sondern auch Bürgern aus den nordwestlichen Nachbarstädten offen steht. Doch diese Kommunenhaben längst eigene Einrichtungen, der Namenszusatz führe „eher zu Missverständnissen“ und ermangele den „engen lokaler Bezug zu Duisburg“, wie die Stadtverwaltung argumentiert.
"Musik- und Kunstschule Duisburg"
Ab dem kommenden Jahr soll es dann nur noch die „Musik- und Kunstschule Duisburg“ sein, kurz MKS. Die drei Buchstaben, so heißt es aus dem Rathaus, würden mit dem Namen VHS „ein gemeinsames, überzeugendes und prägnantes Kürzel“ ergeben und die Außenwirkung der beiden Institute verstärken.
Zahl der Museumsbesucher 2008 bis 2011 | ||||
Museum | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 |
Kultur- und Stadthistorisches Museum | 26.963 | 24.239 | 23.295 | 26.446 |
davon zahlende Besucher | 9114 | 6647 | 7580 | 7081 |
Museum der Dt. Binnenschifffahrt | 37.034 | 43.076 | 43.333 | 43.198 |
davon zahlende Besucher | 23.634 | 29.968 | 30.686 | 31.298 |
Wilhelm Lehmbruck Museum | 45.544 | 51.074 | 32.368 | 41.670 |
davon zahlende Besucher | 32.938 | 42.758 | 26.471 | 24.566 |