Duisburg. . Obwohl Kuno Simon, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Strafverfolgung, bald in den Ruhestand gehen wird: Abschließen kann der 63-Jährige noch lange nicht. Denn noch immer ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen der Loveparade-Katastrophe gegen ihn. “Das begleitet mich in den Ruhestand hinein.“
Zwei Duisburger Großereignisse werden dem bisherigen Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Strafverfolgung bei der Duisburger Polizei, Kuno Simon (63), sicher in Erinnerung bleiben: Die Loveparade-Katastrophe, wegen der die Staatsanwaltschaft auch gegen ihn ermittelt, und die anti-israelische Demonstration, in deren Verlauf eine Wohnung am Rande des Demonstrationsweges von der Polizei aufgebrochen wurde, um eine Fahne mit dem Davidstern vom Balkon zu entfernen, die die Demonstranten provozierte.
Wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens gegen ihn als Einsatzleiter während der Loveparade will er sich inhaltlich nicht äußern. „Das begleitet mich in den Ruhestand hinein. Ich kann nur hoffen, dass es bald eine Entscheidung gibt.“ Zehn Jahre war der Düsseldorfer in Duisburg, wo er die Strukturreform des Präsidiums zum Direktionsmodell mitgestaltete.
In seinen 44 Jahren bei der Polizei habe er alle Facetten dieses Berufs erlebt. „Vieles musste man dabei verkraften, es gab aber auch viel Freude“, sagte er am Freitag anlässlich des Führungswechsels.
"Polizisten werden immer mehr zum Spielball"
Sein Nachfolger Rüdiger Wollgramm (55) wird seinen Dienst am 1. Februar antreten. Er wechselt vom Landesamt für Polizeiliche Dienste, wo er bislang die Abteilung Technik und Technische Einsatzunterstützung leitete. Für ihn wieder ein Schritt in die Praxis, auf die er sich freut.
Einig ist er sich mit seiner neuen Vorgesetzten, Polizeipräsidentin Elke Bartels, darüber, dass in der Gesellschaft der Respekt gegenüber Polizeibeamten immer stärker verloren geht. „Polizisten werden immer mehr zum Spielball. Da müssen wir gegenhalten.“ Dazu seien aber nicht schärfere Gesetze nötig, sondern eine konsequente Strafverfolgung.
„Die Justiz stellt hohe Ansprüche an die Beweisbarkeit“, sagt Wollgramm und bezieht sich dabei u.a. auf Angriffe auf Polizisten bei Krawallen nach Fußballspielen. Polizeipräsidentin Bartels sieht ein gesamtgesellschaftliches Problem: „Der mangelnde Respekt anderen gegenüber ist eine Erziehungsfrage.“ Polizisten seien oft „die Letzten in der Kette“.
Eine Herausforderung, die auf die Duisburger Polizei zukommt, ist der Altersschnitt. Polizeipräsidentin Bartels: „Wenn man die Hundertschaft herausnimmt, liegt das Durchschnittsalter der Mitarbeiter des Duisburger Polizeipräsidiums bei 49,5 Jahren.“