Duisburg-Wanheimerort. .
Ob Taschendiebstahl oder Enkeltrick, gerade Senioren werden häufig Opfer von hinterhältigen Tätern. Kriminalhauptkommissar Axel Hilbertz klärte in der Gaststätte Flora über Gefahren auf und gab Ratschläge, wie man diesen aus dem Weg geht.
Axel Hilbertz hat es in seiner Laufbahn als Kriminalhauptkommissar tausend mal gesehen. Eine Seniorin spaziert über den Wochenmarkt. Ihre Handtasche hat sie vorne in den Korb ihres Rollators gelegt. „Das ist eine Einladung zum Diebstahl“, sagt der Polizist mit Nachdruck und fügt an. „95 Prozent der Taschendiebstähle werden an Frauen verübt.“ Schützen könnten sich die älteren Damen, wenn sie an der Rückseite des Rollators ein Kinderwagennetz anbringen und die Tasche dort verstauen würden. Die Tasche würde so durch den Körper verdeckt und geschützt. Die 35 Awo-Mitglieder und Gäste nicken zustimmend. „Sein Portemonnaie trägt man sowieso am Besten direkt am Körper. Dazu eignet sich eine Jacke mit vielen Taschen“, rät der Experte, der auch eine alarmierende Statistik mit im Gepäck hat. 2010 lag die Zahl an Taschendiebstählen bei 1400 Fällen. 2011 gar bei 1800.
Vorsicht am Bankautomaten
Auch beim Gang zur Bank lauert die Diebstahl-Gefahr. Die Gauner fangen die Rentner am Bankautomaten ab. Wenn der Automat das Geld ausspuckt, schlagen sie zu mehreren zu. Einer lenkt den Senioren ab. Ein Zweiter schnappt sich das Geld. „Wenn einem etwas Verdächtiges auffällt, sollte man das Abheben des Geldes verschieben“, erklärt Hilbertz. Sein Rat: Den Gang zur Bank immer mindestens zu zweit antreten.
Eine besonders hinterhältige Variante, um an das Geld der Senioren zu kommen ist der sogenannte „Enkeltrick“. „Die Täter suchen im Telefonbuch nach alten Namen wie Maria oder Wilhelm. Dann rufen sie dort an und stellen sich als Enkel vor, der beispielsweise nach einem Verkehrsunfall dringend Geld braucht“, schildert der Kriminalhauptkommissar den Einstieg der Täter, die in Schritt zwei durch Aussagen wie „auf dich konnte man sich doch immer verlassen“ das Vertrauen der Opfer erschmeicheln.
Danach sagen sie, ein Freund würde vorbei kommen und das Geld abholen. „Meist handelt es sich dabei um Beträge von circa 3000 Euro. Sollte so ein Anruf eingehen, sollte bei den bekannten Rückrufnummern der Angehörigen die Richtigkeit überprüft werden“, erläutert Hilbertz.