Duisburg. Durch die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker verloren in Duisburg 143 Frauen ihren Arbeitsplatz. Wie die Duisburger Agentur für Arbeit jetzt mitteilte, haben 40 Prozent der Schleckerfrauen wieder einen Job. Laut Sprecher Hans-Georg Grein “eine gute Zahl“.
Vor einem Jahr war es endgültig. Schlecker ist pleite, kein Investor in Sicht. Insgesamt 143 Frauen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit, suchten einen neuen Job. Die Bilanz nach einem Jahr: 40 Prozent aller Schleckerfrauen haben wieder einen Job. 54 um ganz genau zu sein.
„Eine gute Zahl“, nennt das Hans-Georg Grein, Sprecher der Duisburger Agentur für Arbeit. Und nennt Gründe: Zum einen seien die Frauen zwischen 50 und 64 Jahre alt gewesen. Ein Alter, in dem das Vermitteln in einen neuen Job, bekanntlich schwieriger ist, als wenn eine Bewerberin zum Beispiel 25 Jahre alt ist. Zum anderen seien ein Viertel aller Schlecker-Frauen ohne eine Berufsausbildung gewesen. Auch das ist ein Hindernis bei der Arbeitsvermittlung.
Gute Zahlen bei der Agentur für Arbeit
Gerade letzterem Problem möchte die Agentur für Arbeit zu Leibe rücken und hat für die Schleckerfrauen Weiterbildungen organisiert, um Abschlüsse nach zu holen und sie weiter zu qualifizieren. „Das ist aus unserer Sicht sinnvoll, braucht aber seine Zeit“, erklärt Hans-Georg Grein. Er ist sich sicher, dass durch die Weiterqualifizierung auch die Vermittlungsquote bei den Schleckerfrauen noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat, sondern weiter steigen wird. Zumal der Einzelhandel in Duisburg gute Zahlen bei der Agentur für Arbeit schreiben würde. Zwar sei der Januar, direkt nach dem Weihnachtsgeschäft, traditionell „mau“, aber „in den nächsten Monaten zieht die Nachfrage nach Arbeitssuchenden im Einzelhandel bestimmt wieder an“, ist sich der Agentur-Sprecher sicher.
Nur zwei von ehemals neun Schlecker-Filialen sind mittlerweile wieder vermietet, teilt Einzelhandelsverbands-Geschäftsführer Wilhelm Bommann mit. Das liege daran, dass die Ladenlokale meist klein seien und in Nebenlagen liegen würden. Aber, so Bommann, einige Besitzer seien in ernsthaften Gesprächen mit Interessenten.