Duisburg. . Ab Februar werden HNO-Praxen in Duisburg freitags keine Kassenpatienten mehr behandeln. Damit möchten die Ärzte gegen die ihrer Meinung nach ungerechte Entlohnung protestieren. Ein Verdienst aus der kassenärztlichen Tätigkeit sei nicht mehr zu erzielen, so der Vorstandsvorsitzende des HNOnet-NRW.
Für Kassenpatienten heißt es ab Februar in den HNO-Praxen in Duisburg freitags: „Wir müssen leider draußen bleiben.“ Damit wollen die Spezialisten für Hals-Nase-Ohren gegen die ihrer Meinung nach ungerechte Entlohnung protestieren. „Unter diesen Rahmenbedingungen ist kein wirtschaftliches Arbeiten mehr möglich. Entlassungen von medizinischen Fachangestellten sowie Kürzungen von Sprechzeiten und Leistungen für Patienten sind die unvermeidbare Folge“, sagt der Duisburger Dr. Uso Walter, Vorstandsvorsitzender des HNOnet-NRW, einem Zusammenschluss von niedergelassenen HNO-Ärzten.
Während in Westfalen ein HNO-Arzt immerhin noch 29 Euro erhält, muss sich sein Kollege in Nordrhein mit 22,07 Euro abfinden. Dies entspricht einem Gehaltsgefälle von fast 30 Prozent. „Damit liegt der Kassen-Umsatz eines HNO-Arztes unter seinen durchschnittlichen Kosten für Gehälter, Miete, Fortbildungen oder Wartungen von Geräten. Ein Verdienst aus der kassenärztlichen Tätigkeit ist nicht mehr zu erzielen“, verdeutlicht Walter. Als Verantwortliche macht er die KVNo aus, die mit der Missachtung bisheriger Honorarforderungen eklatant ihren Sicherstellungsauftrag verletzen würde.
„Bei der Honorarreform ist die KV Nordrhein benachteiligt worden“
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein weiß um das Problem, das vor allem durch die Honorarreform 2009 und die Reform der Gebührenordnung entstand. „Bei der Honorarreform ist die KV Nordrhein benachteiligt worden“, erklärt KV-Pressereferentin Karin Hamacher. Regional ließen die Verluste sich nicht kompensieren. Generell bemühe sich die KV auch in den laufenden Honorarhandlungen darum, die für die ambulante ärztliche Versorgung zur Verfügung stehenden Mittel zu erhöhen. Auf Bundesebene sei darüber hinaus 2013 eine Änderung der Gebührenordnung geplant, von der auch die Arztgruppen profitieren könnten, die jetzt Probleme haben.