Duisburg. . Das Gericht sah das Mordmerkmal der Heimtücke als erwiesen an: Der 35-Jährige, der einen 39-jährigen Nachbarn am 6. Februar aus Eifersucht mit mehreren Schüssen tötete, muss lebenslang ins Gefängnis. Sein Opfer sei abgelenkt und wehrlos gewesen, so der Vorsitzende.

Wegen Mordes verurteilte das Landgericht am Dienstag den 35-jährigen Lokführer aus Beeck zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Am 6. Februar hatte der Türke an der Karl-Albert-Straße in der Nähe des Beecker Marktes einen 39-jährigen Nachbarn und Landsmann mit zahlreichen Schüssen aus einer Armeepistole, von denen acht das Opfer trafen, getötet.

„Totschlag oder Mord, das war die hier zu klärende Frage.“ Mit diesen Worten fasste der Vorsitzende der Schwurgerichtskammer die Kernfrage des 13-tägigen Prozesses zusammen.

Dass der Angeklagte auf seinen Nachbarn schoss, weil er ihn für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich machte, hatte der 35-Jährige selbst gestanden. Im August 2011 hatte ihn seine Ehefrau verlassen und die beiden gemeinsamen Kinder mitgenommen. Aus Sicht des Angeklagten, der kurz zuvor mehrfach gegenüber Frau und Kindern gewalttätig geworden war, war dies die Schuld des Nachbarn – den er verdächtigte, ein Verhältnis mit seiner Frau zu haben.

Für das Gericht mehr als ein bloßer Verdacht. „Zahlreiche SMS zwischen der Ehefrau des Angeklagten und dem Getöteten legen nahe, dass es sich um mehr als ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis handelte“, so der Vorsitzende. Der Angeklagte habe feststellen müssen, dass sein Lebensentwurf weitgehend gescheitert war. „Die Frau war weg, die Kinder waren weg. Alles was er hatte, waren Schulden.“

„Wie in einem Käfig und zum Abschuss freigegeben“

Der Getötete habe keinen unmittelbaren Angriff erwartet, als er am Tattag vor seinem Haus an der Karl-Albert-Straße ein Kinderbett auslud und den zum Transport benutzten Kleinlaster danach abstellte. Der Angeklagte habe sich in diesem für ihn günstigen Moment zur Tat entschlossen. „Das Opfer war durch den Einparkvorgang abgelenkt und saß im Führerhaus des Kleinlasters, eingezwängt wie in einem Käfig und zum Abschuss freigegeben.“

Mit Pistole erschossen

Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Tatort am Tag danach.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Tatort am Tag danach. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Tatort am Tag danach.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Tatort am Tag danach. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Tatort am Tag danach.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Tatort am Tag danach. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Das Haus des getöteten Ahmet E. am Tag nach der Tat. Zahlreiche Freunde und Verwandte besuchten die Familie des Opfers.
Das Haus des getöteten Ahmet E. am Tag nach der Tat. Zahlreiche Freunde und Verwandte besuchten die Familie des Opfers. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
In diese Teestube trat der Täter nach seinem Mord und bat den Wirt (l.), die Polizei zu alarmieren.
In diese Teestube trat der Täter nach seinem Mord und bat den Wirt (l.), die Polizei zu alarmieren. © Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus.
Am Montag gegen 20 Uhr schoss ein 35-jähriger Duisburger auf der Karl-Albert-Straße am Rande des Marktplatzes in Duisburg-Beeck einem in einem Auto sitzenden Mann mit einer Pistole mehrmals in Kopf und Brust. Das Opfer starb im Krankenhaus. © Karsten John
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Der Mann sei wehrlos gewesen. Genau an diesem Umstand machte das Gericht das Mordmerkmal der Heimtücke fest. Für die Heimtücke bedürfe es keiner langen geheimen Planung, sondern der Ausnutzung der Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers, so der Richter. Gedanken zur Strafzumessung könnte sich der Richter damit getrost sparen, da das Gesetz für Mord nur ein Strafmaß kenne: lebenslange Haft.