Wer schickte Mordopfer Ahmet E. intime Botschaften aufs Handy?
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Duisburg. . Mit acht Schüssen soll der 35-Jährige seinen Nachbarn, den er im Verdacht hatte, ein Verhältnis mit seiner Frau zu haben, vor dessen Wohnung regelrecht hingerichtet haben. Im Mordprozess deutet sich nun an, dass der Angeklagte möglicherweise doch nicht grundlos eifersüchtig war.
Lange Zeit hatte es im Mordverfahren gegen einen Beecker (35) so ausgesehen, als wenn die Tat am 6. Februar, bei der ein Nachbar (39) des Angeklagten auf offener Straße erschossen wurde, aus grundloser Eifersucht geschehen sei. Doch nach sechs Verhandlungstagen sieht es so aus, als hätte der Angeklagte ein handfestes Motiv gehabt. Mit acht Schüssen soll er seinen Nachbarn, den er im Verdacht hatte, ein Verhältnis mit seiner Frau zu haben, vor dessen Wohnung an der Karl-Albert-Straße geradezu hingerichtet haben.
Die Ehefrau des Angeklagten, die zur Tatzeit bereits getrennt von ihrem Mann im Frankfurter Raum lebte, hatte stets abgestritten, dass zwischen ihr und dem Getöteten mehr als ein freundschaftliches Verhältnis existiert habe. Zuletzt beteuerte sie vor einer Woche vor dem Schwurgericht, nie ein Liebesverhältnis zum Opfer gehabt zu haben.
Ehefrau bestreitet ein Verhältnis
Doch Kurznachrichten auf dem Handy des getöteten 39-Jährigen lassen an dieser Version zweifeln. Der Inhalt der Nachrichten weist auf ein vertrautes, über eine Freundschaft hinausgehendes Verhältnis hin. Den Absender konnten die Ermittler zwar nicht eindeutig ermitteln. Aber ein Polizist, der die Geo-Daten der Mobilfunkverbindungen ausgewertet hatte, sagte als Zeuge vor Gericht aus, dass 57 der belegten 62 Verbindungen aus einer Funkwabe kamen, in der auch die neue Wohnung der Zeugin liegt.
Mit Pistole erschossen
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Die Frau soll bei der Fortsetzung des Verfahrens kommende Woche noch einmal vernommen werden. „Vielleicht hat sie ja die Fragen oder die Belehrung zur Wahrheitspflicht nicht richtig verstanden“, merkte der Vorsitzende am Mittwoch süffisant an.
Der Angeklagte schweigt bislang noch immer. Sein Anwalt kündigte an, dass sich der 35-Jährige voraussichtlich Anfang Oktober zu dem Vorwurf äußern wolle. Inzwischen setzte das Gericht mehrere zusätzliche Fortsetzungstermine bis in den November hinein fest.
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