Duisburg. Bis 12 Uhr dürfen Zulieferer die Königstraße befahren und zwingen dabei immer wieder Besucher des Weihnachtsmarkts zu Ausweichmanövern. Das stört nicht nur die weihnachtliche Stimmung. Besonders behinderte Besucher haben es schwer, den Fahrzeugen immer wieder auszuweichen.

Wer vormittags oder zur Mittagszeit über den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt schlendert, was Seniorengruppen um diese Zeit ebenso gerne tun, wie manche Touristen aus den Nachbarländern und nahrungssuchende „Mittagspäusler“, muss sich in diesen Tagen nicht nur warm anziehen, sondern auch ganz schön umsichtig sein.

Die Zufahrtswege zu Duisburgs Haupteinkaufsstraße, auf der die Budenstadt sonntags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr zum Bummeln einlädt, sind nämlich keineswegs während dieser Zeiten ganz für den Autoverkehr gesperrt.

Wer hat Vorfahrt?

Und so kann sich - außer an Sonntagen - immer wieder die Situation abspielen, die in der vergangenen Woche zahlreiche Weihnachtsmarktbesucher zu Ausweichmanövern zwang. In dem Teilstück des Marktes vom Niki de Saint Phalle-Brunnen bis zur Mercatorstraße schoben kurz vor der Mittagszeit zwei Taxen, ein Apothekenzulieferer, drei DHL-Paketwagen, ein Hermes-Lieferant und ein Pritschenwagen der Duisburger Wirtschaftsbetriebe die Fußgänger zwischen den geöffneten Weihnachtsmarktbuden und den überdachten Ladenzugängen auf der Westseite der Königstraße vor sich her, oder trieben sie zur Seite. Kurz vor dem Averdunkplatz ging eines der DHL-Autos auf Kollisionskurs mit einer Gruppe von sechs Rollstuhlfahrern. Wer hat da Vorfahrt?

Lichterglanz zur Eröffnung

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„Ganz klar der Schwächere, also die Rollstuhlfahrer“, sagt City-Manager Klaus-Peter Tomberg, den die NRZ zu dieser für einen Weihnachtsmarkt werbetechnisch nicht gerade positiven Situation befragte. „Vom Grundsatz her dürfen bis 12 Uhr Waren angeliefert werden“, erklärt Tomberg. Dass dies rechtlich zulässig ist, bestätigte auch das Ordnungsamt auf Anfrage. Wer nach 12 Uhr seinen Wagen auf die Königstraße lenkt, oder ihn dort sogar stehen lässt, muss mit Bußgeldern oder Abschleppgebühren rechnen.

Situation nicht befriedigend

Doch nicht alles, was erlaubt ist, ist deshalb gut. Unumwunden gibt City-Manager Tomberg zu: „Diese Situation mit dem Autoverkehr auf dem Weihnachtsmarkt ist nicht befriedigend für Fußgänger und behinderte Besucher. Das ist wirklich ein Problem. Und ich habe derzeit dafür keine Lösung.“ Nach einer solchen will er allerdings in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und der Polizei nun suchen.

Die NRZ hätte da vielleicht einen Vorschlag fürs kommende Jahr: Wie wäre es mit dem ersten Drive-in-Weihnachtsmarkt in Deutschland? Scherz!