Duisburg-West. . In Friemersheim feierte der Adventsmarkt sein 20-jähriges Bestehen.Auch in Baerl und Homberg wurde es wieder weihnachtlich

Der Geruch von Glühwein, Grünkohl, Reibekuchen und geräucherter Forelle umweht die vor Kälte roten Nasen der Friemersheimer. Auf dem Vorplatz der Dorfkirche haben sie sich versammelt und besuchen ihren Adventsmarkt. Zum 20. Mal organisiert ihn die evangelische Gemeinde zusammen mit der Interessengemeinschaft für Laienmusik nun schon. Zum Jubiläum kommen die Gäste so zahlreich, dass auf den engen Gassen der Buden- und Zeltstadt stets reges Gewusel herrscht – fast 900 Besucher werden es am Ende des Tages sein.

Glitzernder Christbaumschmuck, Kerzen, Engelsfiguren, Adventskränze oder eine Vielzahl winterlicher Leckereien wie selbst gemachte Plätzchen, Liköre und Marmeladen sowie Schokonikoläuse sorgen für die richtige Vorweihnachtsstimmung. Bei den Kindern sind jedoch vor allem mit Schokolade überzogene Bananen, Marzipan und Zuckerwatte angesagt – und natürlich Stockbrot, das sie über glühenden Kohlen im muckelig warmen Jutezelt vom Kinderheim St. Joseph backen und dazu warmen Kinderpunsch schlürfen. Die vielen angebotenen Waren sind größtenteils selbst gemacht, und der Erlös kommt den Musikvereinen und Kindertagesstätten, die die rund 20 Stände betreiben, zugute – da lassen sich die Friemersheimer beim Bummeln und Einkaufen nicht lumpen.

Dass aufgrund erhöhter Gema-Gebühren keine Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern erklingt, stört niemanden. Denn in der Kirche stellen viele Chöre aus dem Bezirk mit glockenklaren Frauen- und kräftigen Männerstimmen unter Beweis, dass es viel besser ohne CD-Spieler geht. Eine gern gesehene Abwechslung zum sonst überall in der Winterzeit rauf- und runtergedudeltem Song „Last Christmas“ bietet außerdem das 1. Akkordeonorchester Rheinhausen mit seinen Schifferklavieren.

Die zahlreichen Kinder fiebern jedoch dem Abend entgegen. Sie warten darauf, dass es dunkel wird. Dann beginnt der traditionelle Fackellauf durch das Rheinvorland. Einige haben dafür extra ihre Martinslaternen mitgebracht, neongelbe Signalwesten angezogen und Leuchtstäbe eingepackt. Bei der Rückkehr erwartet sie dann der Nikolaus. „Das ist wirklich schön“, sagt Sarah Spielhagen, die mit ihrem vierjährigen Sohn Leon dabei ist. „Die Kinder wünschen ihren Familien schöne Weihnachten und tragen Gedichte vor. Einfach toll.“

Märkte auch in Baerl und Homberg

Aber nicht nur die Menschen aus Friemersheim begannen den Advent mit einem Weihnachtsmarkt, an dem Vereine aus den Stadtteilen mitwirkten. In Baerl lud der Bürgerverein auf den Steinschenhof der Familie Weyer und bot ebenso alles, was zu dieser Zeit das Herz begehrt wie der Markt in Homberg, den die Gemeinde St. Johannes rund um die Kirche und das Pfarrheim an der Marienstraße abhielt.