Ungelsheim/Bissingheim. .

„Last Christmas“, der Duft nach Glühwein und Waffeln, viele Geschenkideen und dazu Menschen, die angezogen sind wie für eine Expedition zum Nordpol: Die ersten Weihnachtsmärkte im Süden öffneten am Adventswochenende in Ungelsheim und Bissingheim.

Der Platz vor der katholischen Kirche in Ungelsheim war am Samstag Nachmittag rappelvoll mit Eltern, Kindern und den Großeltern. Sabine und Ulrich Sigel sind begeistert von dem familiären Weihnachtsmarkt: „Ich finde toll, dass keine riesige Sache draus gemacht wird. Dadurch, dass der Markt so klein ist, gehen die Kinder nicht verloren. Man kann sie natürlich auch zum Basteln im Jugendraum schicken“.

Zufrieden waren nicht nur die Besucher, sondern auch die Händler: „Für mich läuft es ziemlich gut momentan“, erzählt Renate Müller, die hier ihre selbst gestrickten Wollsocken, Schals und Handschuhe verkauft. „Ich bin seit Jahren schon hier und habe immer Interessenten, die vor allem zu schätzen wissen, dass dieser kleine Weihnachtsmarkt nicht so professionell aufgezogen ist.“ Für sie ist der Verkauf allerdings mehr Hobby als Beruf, so wie für viele andere auch.

Vivian, Lea und Fine wollen den Verkaufserlös spenden: „Wir haben Hunde- und Katzenkekse selbst gebacken und viel gebastelt, um das Tierheim zu unterstützen“, berichtet Vivian (11). Ist es nicht langweilig, die ganze Zeit hinter dem Stand zu stehen? „Wir können ja auch mal rumgehen, aber einer bleibt eben immer hier“, erklärt Fine (9). Das könne man ruhig mal für die Tiere tun.

Fazit: Der Ungelsheimer Weihnachtsmarkt kam wieder gut an. Das größte Problem bestand darin, dass der Grünkohl zwischendurch mal knapp wurde. Und vielleicht war der ein oder andere enttäuscht, dass er beim Losverkauf nicht den erhofften Gewinn erzielen konnte.

Die Reibekuchen auf dem Bissingheimer Weihnachtsmarkt gingen weg wie warme Semmeln. „Um vier war alles ausverkauft“, erzählt Hans Weingran, Obmann der Bissingheimer Vereine, die den beliebten Markt mit der hiesigen Grundschule auf die Beine gestellt hatten. Zum Glück gab’s reichlich kulinarische Alternativen.

Die Kinder hatten wieder Spaß daran, mit der Mini-Dampflok über den Schulhof zu düsen. Wer mit der Kutsche fahren wollte, musste sich allerdings sputen. Da die Pferde zurück zum Stall nach Lintorf traben mussten, traten sie bereits im Hellen den Rückweg an. Doch der Kutscher versprach: „Im nächsten Jahr kommen wir auf jeden Fall wieder“.