Duisburg.

Im zweiten Anlauf ist das Landgericht Duisburg derzeit dabei, die Straftaten eine Diebesbande juristisch aufzuarbeiten. Die insgesamt zehnköpfige Bande soll in wechselnder Beteiligung in den Jahren 2008 bis 2011 rund 30 Einbrüche in Duisburg und Umgebung begangen haben.

Im Juni hatte die 1. Große Strafkammer das Verfahren gegen alle zehn Beteiligten gleichzeitig begonnen. Ein sperriges Verfahren, dass sich nicht nur durch viel juristisches Hickhack von Seiten der Verteidigung auszeichnete, sondern auch durch drangvolle Enge. Für Zuschauer blieb in dem mit zehn Angeklagten, 20 Verteidigern und 20 Wachtmeistern besetzten Saal kaum noch Platz. Der Prozess scheiterte nach mehreren Verhandlungstagen, weil ein Schöffe einen Herzinfarkt erlitt.

Die voraussichtlich letzte Runde vor dem Landgericht

Im zweiten Anlauf teilten die Richter die Angeklagten auf mehrere Verfahren auf. Zunächst wurde in den vergangenen Wochen gegen die geständigen Täter verhandelt. Gegen einen Angeklagten wurde das Verfahren eingestellt, fünf Männer wurden bislang zu Gefängnisstrafen zwischen einem Jahr und drei Monaten und drei Jahren und drei Monaten verurteilt.

Gestern begann nun die voraussichtlich letzte Runde vor dem Landgericht. Wegen Bandendiebstahls müssen sich vier 29 bis 38 Jahre alte Angeklagte aus dem Kosovo verantworten, die zur Tatzeit in Duisburg, Mönchengladbach und Wuppertal lebten und als Kopf des kriminellen Unternehmens angesehen werden.

Später folgten Einbrüche

Die Anklage geht davon aus, dass die Bande es zunächst auf Geschäfte abgesehen hatte. In Baumärkten, Juwelier- und Handwerksläden sollen die Angeklagten und ihre bereits verurteilten Komplizen Zigaretten, Schmuck und Bargeld erbeutet haben.

Später sollen sich die Angeklagten auf Einbrüche in Privatwohnungen verlegt haben. Immer sollen die Tatorte gut ausgekundschaftet gewesen sein, liefen die Einbrüche bestens organisiert und arbeitsteilig ab: Einer der Täter steuerte das Fluchtfahrzeug und stand Schmiere, andere räumten die Objekte aus oder legten zuvor Alarmanlagen lahm. Die Anklage beziffert den Gesamtschaden auf rund 180.000 Euro. Für den Prozess sind mehrere weitere Verhandlungstage vorgesehen.