Hauptbahnhof Duisburg bekommt neue Halle – Baubeginn erst 2017
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Duisburg. . Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek brachte gute Nachrichten mit nach Duisburg: Der Hauptbahnhof erhält ein neues Hallendach über den Bahnsteigen. Möglicherweise wird der 120 Millionen Euro teure Neubau allerdings nicht vor 2020 fertig sein.
Die gute Nachricht zuerst: Die neue Halle über den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs kommt. Die schlechte Nachricht: Baubeginn wird voraussichtlich erst 2017 sein, der Bau selbst dürfte dann drei bis vier Jahre dauern. Dafür aber auch noch eine gute Nachricht: Die neue Halle wird eine architektonische Bereicherung für das Stadtbild sein. Wie Wellenspiel wirkt die Dachlandschaft auf den ersten Bildern vom Entwurf Berliner Bahn-Architekten, darunter ist eine lichtdurchflutete Halle zu sehen – kein Vergleich mit dem bisherigen Zustand.
Seit Jahren klagen Kunden der Bahn, dass sie in Duisburg im Regen stehen gelassen werden. Das marode, aber denkmalgeschützte Dach ist als Wetterschutz kaum noch zu brauchen, es regnet durch, und bei Sturm haben sich auch schon Teile gelöst. Am Freitag stand NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) unter einer mit Netzen verkleideten Bahnsteigüberdachung und ließ sich die Pläne der Bahn für den 120 Mio Euro teuren Neubau vorstellen. Sein Urteil: „Großstädtisch.“
Backsteinstil für Bahn und Post
Der heutige Hauptbahnhof wurde 1934 eröffnet. In einem ähnlichen Stil wurde in Düsseldorf und Oberhausen gebaut
Die 1931 erbaute Hauptpost am Harry-Epstein-Platz, jetzt WAZ-Medienhaus, ist stilistisch ähnlich.
Die erste Eisenbahnlinie nach Duisburg wurde 1846 eröffnet, 1886 entstand der erste „Centralbahnhof“.
Doch bis es dazu kommt, ist Geduld gefragt: Nächstes Jahr soll das Genehmigungsverfahren beginnen, mit dem Baubeginn ist kaum vor 2017 zu rechnen, hieß es gestern. Denn der Abbruch der alten Halle und der Neubau der neuen muss scheibchenweise durchgeführt werden, erklärte Martin Sigmund, Bahnhofschef der DB in NRW. Denn Duisburgs Hauptbahnhof wird täglich von 700 Zügen angefahren, von 100.000 Menschen genutzt, und der Umbau muss bei rollendem Verkehr durchgeführt werden – ein enormer planerischer Aufwand schon im Vorfeld. Dazu kommt noch eine technische Besonderheit, die weitere Probleme mit sich bringt: An der alten Hallenkonstruktion hängen auch die Oberleitungen für die Stromversorgung der Lokomotiven.</p><p>Und: Die Abrissgenehmigung der denkmalgeschützten Halle ist mit Auflagen verbunden. So muss die betagte Konstruktion genauestens dokumentiert werden – einschließlich eines besonderen, beim Bau verwandten Schweißverfahrens, das die Duisburger Bahnsteigüberdachung so einzigartig macht.
Auch Bahnsteige und Bahnsteigzugänge sollen modernisiert werden, kündigte Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Bahn für NRW, gestern an. Die Empfangshalle und der 212 Meter lange Personentunnel unter den Gleisen wurden bereits in den letzten Jahren für zehn Millionen Euro modernisiert.
„Das wird eine Super-Visitenkarte für das ganze Revier“, lobte Groschek am Freitag die Baupläne. Als gebürtiger Oberhausener kennt er Duisburgs Hauptbahnhof in- und auswendig vom jahrelangen Umsteigen.
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