Für über zehn Millionen Euro wird Duisburgs Hauptbahnhof aufpoliert. Die Arbeiten beginnen im Juli, beschränken sich aber auf die Empfangsgebäude und den Tunnel zu den Gleisen.

Die marode Halle über den Bahnsteigen soll in einem zweiten Bauabschnitt in Angriff genommen werden. Oberbürgermeister Adolf Sauerland hofft, dass die Reisenden nicht mehr allzu lange im Regen stehen müssen.

Die Kulturhauptstadt macht's möglich: Der Bund greift in seine Kasse und steuert 7,9 Mio Euro für den Bahnhofsumbau bei, der bis April für einen neuen, im Grunde aber alten Bahnhof sorgen soll: Denn im Zentrum des Umbaus steht eine vor Jahrzehnten eingezogene Zwischendecke, die verschwinden soll, damit die Halle heller und großzügiger wird.

Zugleich werden die Fronten der Geschäfte einheitlich gestaltet, und auch der endlos lange Tunnel unter den Gleisen soll attraktiver gestaltet werden, unter anderem mit Maßnahmen zur „Taubenvergrämung”, wie Martin Sigmund von DB Station & Service gestern erläuterte.

„Wir freuen uns, jetzt auch in Duisburg loslegen zu können”, sagte Sigmund gestern. Es werde eine „hohe, weite, helle Halle” entstehen und zugleich der Brandschutz durch Meldeanlagen und Sprinkler ebenso wie die Fahrgastinformation und Beleuchtung auf modernsten Stand gebracht.

Mitte Juli wird auf dem Bahnhofsvorplatz ein Containerdorf aufgebaut, wo unter anderem der Fahrkartenverkauf während der Bauzeit unterkommt. Die Shops im Inneren des Bahnhofs werden je nach Baufortschritt verlagert. Bis Ende Dezember soll die Halle runderneuert sein, bis April auch der Tunnel

„Sehr dringenden Handlungsbedarf” sehen die Verantwortlichen der Bahn auch eine Etage höher, wo das marode Dach über Gleisen und Bahnsteigen die Reisenden allzu häufig im Regen stehen läßt. Während Sigmund gestern von einer „zweckmäßigen und standardmäßigen” Bedachung sprach, stellte Oberbürgermeister Adolf Sauerland klar, „dass es nicht der Entenfang ist, sondern der Hauptbahnhof”, das also eine großstadtgemäße Lösung erforderlich sei: „Wir wollen einen zukunftsfähigen Bahnhof.”

„Das Wort ,Entenfang' habe ich gehört”, signalisierte Reiner Latsch, NRW-Bevollmächtigter der Bahn, Verständnis für die OB-Position. Problem der Hallenerneuerung: Die Kosten werden satt im zweistelligen Millionenbereich liegen und der Umbau birgt diverse technische Problemen.

Über zehn Mio Euro fließen zunächst in Umbau und Renovierung des Empfangsgebäudes.
Über zehn Mio Euro fließen zunächst in Umbau und Renovierung des Empfangsgebäudes.