Dusiburg.
Ab 20.15 Uhr machen Zebra Marty und Löwe Alex mit ihren Kumpels aus „Madagascar 3“ Europa unsicher. Rund zehn Stunden vorher wird im Saal 1 des UCI eine Einführung in Sozialwissenschaften gegeben. Dazu haben sie ein Schild an die Eingangstür gepappt: „Studieneingangsphase Fakultät für Gesellschaftswissenschaften“ heißt die Veranstaltung offiziell. Mehr als 500 Erstsemester quetschen sich in den Kino-Hörsaal. So plüschig wird’s nicht immer bleiben.
„Wir wollten ein anderes Ambiente haben. Außerdem gab es an der Uni keinen freien Hörsaal, der so viel Platz bot“, erklärt Martin Florack, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaften. Mit mehr als 500 Studenten ist dieser Jahrgang genauso stark wie 2011.
„So eine große Leinwand bekommen wir nie wieder“, freut sich auch Dekan Prof. Karl-Rudolf Korte über das Ambiente. Und weil man schon einmal im Kino sitzt, wird zunächst ein Film über die Sehenswürdigkeiten von Duisburg gezeigt. Dabei werden die negativen Seiten nicht ausgespart – auch die „Bandidos“ und die „Hells Angels“ kommen in dem Film vor. Michael Steindl vom Theater wirbt dann für die schönen Seiten der Stadt und macht den „Studis“ das Theater schmackhaft.
Einslive-Moderatorin und Studentin
Prominenter Gast ist Sabine Heinrich, Einslive-Moderatorin und nebenbei Studentin an der Uni Duisburg-Essen. Sie moderiert die Einführungsveranstaltung. „Wenn ich jetzt in LF105 stehen würde, wäre das Gefühl sicher etwas anders“, sagt die Politikstudentin.Sie kann sich noch gut an ihren ersten Uni-Tag erinnern. „Ich kam aus Unna, da lag es nahe, im Ruhrgebiet zu studieren. Am ersten Tag war ich zu spät, hab mich in die Veranstaltung geschlichen, aber das hat keinen interessiert.“
Wie viele Semester Frau Heinrich studiert, verschweigt sie lieber. Statistik, die größte Hürde, ist bestanden – und die meisten „Scheine“ für die Prüfungen zusammen. Nur, dann kam immer etwas dazwischen. Der Eurovision Song-Contest zum Beispiel. An der Seite von Matthias Opdenhövel moderierte sie die Vorentscheidungen, alle Welt diskutierte über ihr Kleid und die „süßeste Zahnlücke“ im deutschen Fernsehen.
Dann kam der Echo, der WDR klopfte für die eine oder andere Sendung an und für Einslive sitzt sie mit den Hörern am Küchentisch. „Aber das nicht-abgeschlossene Studium läuft mir irgendwie nach. All die Nächte, die man durchgemacht hat, um Statistik zu büffeln...“ Insgeheim vermutet sie sowieso: „Die haben mich nur als schlechtes Beispiel auf zwei Beinen eingeladen.“ Aber ein erfolgreiches.