Duisburg.
Der grüne Umweltdezernent Peter Greulich hat keine Lust mehr aufs Rathaus und wechselt auf den attraktiven Vorstandsposten bei den Wirtschaftsbetrieben. Schön für ihn. CDU-Kollege Karl Janssen weiß, dass seine Monate im Rathaus gezählt sind und versucht vorab einen Bundestags-Berufswechsel in Münster.
Die Folge: Das Personalkarussell im Rathaus nimmt wieder Fahrt auf. Ist doch egal, wer „da oben“ im Rathaus im Spitzenkreis der obersten Beamten sitzt, könnte man meinen; wen interessiert’s? Nein, weit gefehlt. Die Beigeordneten-Jobs sind hochgradig wichtig. An den Stellen kann man Akzente setzen, Weichen stellen, Zukunftspolitik für Duisburg machen.
Höchst brisant
Könnte man... . Was SPD, Grüne und Linke nun miteinander verhandeln werden, wird mehr als Hinterzimmer-Politik. Da wird es um Einfluss, Gestaltungsraum und um Macht gehen. SPD und Linke sind aber auf die Grünen derzeit nicht gut zu sprechen. Die SPD hat zugleich das Zugriffsrecht auf den ersten frei werdenden Spitzenjob, wo doch zuerst der bündnisgrüne Dezernent Greulich geht. Wird die SPD drauf bestehen? Dann blieben die Grünen vor den Türen der Rathaus-Chefetagen, müssten warten, bis Janssens Stelle frei wird. Höchst brisant das Ganze.
Oder man einigt sich geschickt auf ein zeitnahes Doppelpaket. Die Grünen werden weiter für die Umwelt zuständig sein, das ist sicher. SPD und OB Link werden dafür sorgen wollen, dass ein SPD-ler und Link-Vertrauter Stadtdirektor wird, schließlich ist das der OB-Vertreter. Wahrscheinlich wird es der Neue, der auf SPD-Ticket kommt. Und hier kommt der OB ins Spiel: Er setzt stark auf Bildung, braucht aber auch einen guten Personaldezernenten. Der Job für den Neuen? Aber wo bleibt die Kultur; ein Zubrot für die Grünen? Man sieht: es geht nicht nur um Personen, sondern um neue Ressort-Zuschnitte.