Duisburg. Aus grundloser Eifersucht soll ein 35-jähriger Türke aus Beeck seinen Nachbarn erschossen haben. Jetzt wurde der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht fortgesetzt. Als die Beamten ihn festnahmen, hatte er gesagt: “Ja, ich bin der Richtige. Ich habe geschossen.“ Vor Gericht schweigt er aber.
Vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz wurde Dienstag der Prozess gegen einen 35-jährigen Türken aus Beeck fortgesetzt, der sich wegen Mordes verantworten muss. Am Abend des 6. Februar soll er an der Karl-Albert-Straße in der Nähe des Beecker Marktes aus grundloser Eifersucht einen 39-Jährigen Nachbarn erschossen haben, als der gerade aus seinem Lieferwagen stieg.
Die Polizei war am Tatort auf tumultartige Szenen gestoßen. „Da waren jede Menge Menschen“, berichtete ein 44-jähriger Beamter, der zu den ersten Sicherheitskräften gehörte, die in Beeck eintrafen. „Am Straßenrand stand ein weißer Lieferwagen mit zersplitterter Seitenscheibe. Davor lag auf dem Boden ein blutüberströmter Mann. Die umstehenden Leute schrien, der Mann sei erschossen worden. Sie sagten, der Täter halte sich in der Nähe am Beecker Markt auf.“
Es klang wie Silvesterknaller
Tatsächlich trafen die Beamten dort auf den Angeklagten. „Er sagte: Ja, ich bin der Richtige. Ich habe geschossen.“ Dann habe sich der 35-Jährige von den Beamten, die mit gezogener Waffe vor ihm standen, widerstandslos festnehmen lassen. Man habe den Mann schnellstens abtransportiert, damit die Situation nicht noch weiter eskaliere, so der Zeuge.
Mit Pistole erschossen
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Eine 27-jährige Nachbarin war auf den tödlichen Angriff aufmerksam geworden, als es vor ihrem Haus mehrfach knallte. „Es hörte sich an wie Silvesterknaller. Dann waren aufgeregte Schreie zu hören.“ Ein Mann sei aufgeregt die Straße auf und ab gelaufen. „Er rief unaufhörlich etwas auf Türkisch.“ Ein älterer Mann sei dazugekommen. „Ich glaube, das war der Vater von dem, der auf dem Boden lag.“ Der ältere Mann habe eine Flasche nach dem Schützen geworfen und sich vor seinen Sohn zu stellen versucht. Vergeblich. „Der Mann ist noch einmal um den Wagen herumgelaufen und hat ein weiteres Mal geschossen.“
Sechs weitere Verhandlungstage
Mehrere Zeugen bestätigten inzwischen, dass der Angeklagte nach den ersten Schüssen mindestens zwei Mal zum Opfer zurückgekehrt sei und erneut geschossen habe. Insgesamt, so das Ergebnis der Ermittlungen, fielen acht Schüsse. Ein Schuss in den Kopf sei tödlich gewesen, so ein Gerichtsmediziner. In welcher Reihenfolge die Schüsse das Opfer allerdings in Gesicht und Brust getroffen hatten, konnte der Experte nicht sagen.
Der Angeklagte schweigt nach wie vor zu dem Vorwurf. Sein Verteidiger kündigte aber an, dass sich der 35-Jährige noch zur Sache einlassen wolle. Bis Mitte Oktober sind nun noch sechs weitere Verhandlungstage geplant.
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