Duisburg. . Das Totschlags-Verfahren gegen einen 32-jährigen Duisburger offenbart einige rätselhafte Details. So gibt es aus der Tatnacht Fotos, die den Angeklagten zusammen mit dem sterbenden Opfer zeigen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat das Opfer zu diesem Zeitpunkt noch gelebt.
Vor dem Landgericht wurde Donnerstag der Prozess gegen einen 32-jährigen Mann fortgesetzt, dem die Staatsanwaltschaft Totschlag vorwirft. In der Nacht zum 30. November soll er bei einem Trinkgelage in seiner Wohnung an der Neudorfer Koloniestraße einen 62-Jährigen mit einem Kantholz erschlagen haben.
Opfer lebte noch, als es fotografiert wurde
Aus der Tatnacht gibt es Fotos, die den Angeklagten mit dem Opfer zeigen. Der 62-Jährige sah zu diesem Zeitpunkt, um mit den Worten des Vorsitzenden des Schwurgerichtes zu sprechen, „nicht mehr besonders gut aus“. Der Verdacht, dass sich der Angeklagte selbst mit einem Toten ablichtete, scheint indessen aber falsch zu sein.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit, so ein Gerichtsmediziner, habe der 62-Jährige zum Zeitpunkt der Aufnahmen, die gegen 22.50 Uhr entstanden, noch gelebt. Darauf weisen die Pupillen des Opfers hin und der Umstand, dass er seinen Kopf noch aus eigener Kraft hochzuhalten scheint.
Angeklagter wollte offenbar Spuren verwischen
Zwischen dem mutmaßlichen Tatzeitpunkt und dem Anruf, mit dem ein 40-jähriger Mitzecher gegen 1.20 Uhr die Polizei rief, klafft eine große zeitliche Lücke. Denkbar, dass der Angeklagte und der überlebende Saufkumpan - auch er war mindestens elf Mal geschlagen worden, trug aber nur Blutergüsse davon - Spuren zu verwischen suchten. Neben der Leiche lag ein mit Flüssigkeit getränkter Schwamm.
Die Erinnerungen des 32-jährigen Angeklagten und des 40-Jährigen sind lückenhaft. Was angesichts einer Alkoholisierung von nahezu drei Promille aber auch kaum verwundert.