Duisburg.
Frei nach dem Kinderliedreim „Wer will fleißige Handwerker seh’n“ kann man fortsetzen: „Dann müsst ihr in den Sommerferien in die Schulen geh’n“: Von den 150 Baustellen, die das Immobilien-Management Duisburg (IMD) in diesem Jahr verwaltet, gab es 32 allein während der Sommerferien in den Duisburger Schulen.
Neben vielen kleinen Baustellen, bei denen Fenster gestrichen oder Parkettböden geschliffen wurden, gab es auch große Vorhaben, die nach den Sommerferien spätestens bis zum Herbst fertiggestellt werden: Am Mannesmann-Gymnasium im Duisburger Süden liegt der dritte Bauabschnitt der Sanierung des Schulzentrums in den letzten Zügen, damit Schüler und Lehrer wieder die Gebäude komplett bevölkern können. Die Sanierung der Sporthalle am Albert-Einstein-Gymnasium in Rumeln soll im Herbst beendet, der Sportbetrieb eingeschränkt aber sogar schon vorher wieder möglich sein.
Zwölf Monate wurde das Mannesmann-Gymnasium saniert, etwa 8,5 Mio Euro wird es kosten. Neben der umfangreichen Schadstoffsanierung im Gebäude wird sich künftig auch der naturwissenschaftliche Bereich auf dem aktuellen Stand der Technik zeigen, erklärte IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde. „Ich hoffe, dass nun die Noten der Schüler steil nach oben gehen. Auch die Lehrer haben jetzt optimale Arbeitsbedingungen.“
Allein eine Mio Euro kostete die Schadstoffsanierung. „Während der Arbeiten haben wir größere Bereiche entdeckt, die mit Schadstoffen belastet waren. Wir haben alles beseitigen lassen. Nach heutigen Maßstäben ist die Schule damit schadstofffrei“, freut sich Rohde.
Sportbetrieb läuft bald wieder an
In Rumeln können sich Schüler wie Sportler darauf freuen, dass sie die Sporthalle des Albert-Einstein-Gymnasiums bald wieder nutzen können. Komplett fertig wird sie allerdings erst im Herbst sein. Die Halle musste gesperrt werden, weil sie die gleiche Dachkonstruktion hatte wie die eingestürzte Eissporthalle in Bad Reichenhall, die vor Jahren unter einer Schneelast zusammengebrochen war. Es gab Todesfälle. „Wir haben daraufhin alle Hallen in Duisburg überprüfen lassen. In Rumeln waren die Schäden so groß, dass Gefahr bestand.“ Die Sporthalle wurde für drei Millionen Euro kernsaniert. Für Rohde ist es „ein Schmuckstück geworden“.
Saniert wurde auch die Schule an der Schulstraße in Walsum mit einem Aufwand von rund 1,3 Mio Euro. Die energetische Sanierung (Dreifachverglasung, Außendämmung, neue Heizung und Lichtanlagen) bringt eine Ersparnis von 30 % Prozent bei den Strom- und 70 % bei den Heizungskosten. „Dadurch sinken die Energiekosten von 21.000 auf 8000 Euro im Jahr“, erklärt der IMD-Geschäftsführer.
Insgesamt hat das Immobilien-Management in diesem Jahr Aufträge im Wert von 44,5 Mio. Euro vergeben, bzw. vergibt sie noch: „Wir sind auch bei der Vergabe der Arbeiten zum Bau der neuen Vierfach-Sporthalle in Hamborn.“ Deren erster symbolischer Spatenstich war allerdings schon 2009. „Nun haben wir endlich das Geld für die Halle und können bauen.“ Die reine Bauzeit wird mit 16 bis 18 Monaten kalkuliert. Kosten: rund 6,5 Mio Euro.
5,5, Mio Euro für Brandschutz
Auch in den Brandschutz wird weiter investiert: In diesem Jahr sind vom IMD dafür 5,5 Mio Euro im Wirtschaftsplan veranschlagt worden. „Sicherheit geht vor Sanierung“ lautet dabei die Devise beim IMD, das entsprechend umverteilen muss, wenn sich bei Begutachtungen (etwa durch die Bauordnung oder Versicherungen) notwendige Brandschutzmaßnahmen ergeben. „Mehr Geld bekommen wir deshalb nicht“, sagt Rohde.
Viel Geld muss in den kommenden Jahren in den Ausbau von Kindertagesstätten fließen, um die vorgeschriebene Quote von 32 % an Plätzen zu erreichen. „Rund 30 Projekte sind in der Planung, vier sind in Bau, bei sechs steht der Baubeginn kurz bevor.“ Es werden auch bestehende Kindertagesstätten wie in der Homberger Siedlung In den Haesen ausgebaut – wenn nötig, die Alt-Gebäude saniert und das Außengelände umgestaltet. Rohde: „Heute sind die Ansprüche an ein Außenspielgelände ganz andere.“
Trotz aller Bemühungen in den vergangen Jahren, die Duisburger Schulen und andere städtische Gebäude auf einen modernen Stand zu bringen, herrscht weiter Bedarf. „Bei der Gründung des Immobilien-Managements haben wir versucht, den Sanierungsstau an städtischen Gebäuden zu erfassen. Wir kamen auf etwa 300 Mio Euro. Heute würde ich schätzen, dass der Sanierungsstau immer noch bei weit über 100 Mio Euro liegt“, erklärt Uwe Rohde. Und das trotz der Schließung von Schulen, die auch vor bereits sanierten Gebäuden nicht Halt machte.