Duisburg-Laar. .

Auf dem Hof der Laarer Grundschule Erzstraße tollen die Kinder, als habe es nie eine zweitägige Zwangspause gegeben. Die Steppkes spielen Fangen, tratschen miteinander, kichern, lachen und stapfen vergnügt in einer Pfütze herum, dass es nur so nach allen Seiten spritzt. Schulalltag.

Und doch ist an diesem Donnerstag etwas anders auf dem Gelände. Direkt hinter dem schweren Eisentor, das für Feuerwehrfahrzeuge weit aufgestellt werden kann, stehen Handwerkerautos. Und zwar ganz schön viele.

Schon von Weitem hört man Gehämmer und Gebohre – die Sanierung der Schule, die Freitagnachmittag vergangener Woche Hals über Kopf wegen Sicherheitsbedenken beim Brandschutz geschlossen worden war (wir berichteten), ist in vollem Gange.

Hinein ins Gebäude. Zwei Treppen hoch, dann steht man im Hausflur vor einem rotweißen Absperr-Flatterband. Dahinter dürfen sich nur noch Handwerker bewegen.

Die 209 Kinder sind in die beiden unteren Etagen umgezogen, können dort nahezu normal von ihren 15 Lehrern unterrichtet werden. Gut: Nicht jeder Schüler sitzt auf seinem angestammten Platz, aber immerhin mussten keine Klassen zusammengelegt, keine Schichtdienste eingerichtet werden. Das ist Schulleiter Friedel Ganz wichtig.

Feuersichere Decken und Rauchabzüge

Rund zwölf Stunden sind die Handwerker täglich in der Laarer Grundschule im Einsatz, um die Brandschutzmaßnahmen durchzuführen. Das gehe nur, weil der „Schulleiter sehr kooperativ ist“, lobt IMD-Chef Uwe Rohde. Die Flure sind künftig 30 Minuten feuersicher, das Treppenhaus sogar 90 Minuten. Dort werden noch zusätzliche Rauchabzüge (durch automatisch öffnende Fenster) geschaffen.

Im oberen Stockwerk sind die feuergefährlichen Holzdecken bereits komplett heruntergerissen, sogar die Glasbausteine, als Oberlichter in die Wände zwischen Flur (der als Rettungsweg dient) und Klassenzimmern eingebaut, sind schon teilweise mit Spezial-Gipsplatten verkleidet. Die halten Flammen 30 Minuten lang stand. Das reicht erfahrungsgemäß, um Gebäude geordnet verlassen zu können.

Handwerker stehen auf Gerüsten und Leitern. Sie bohren Löcher für die künftige abgehängte und feuersichere Decke, stopfen Hitze beständige Mineralfasern in Dehnungsfugen, die bislang mit brennbarem Schaumstoff gefüllt waren – und lassen sich von Musik berieseln, die laut aus dem Radio schallt.

Bereits am Wochenende, wenn die Kinder schulfrei haben, werden die Holzdecken auch im Treppenhaus ausgetauscht – und dann gehen die Arbeiten nach und nach auch in den unteren Etagen weiter.

Schulleiter Friedel Ganz legt Wert darauf, dass die Handwerker flott vorankommen und die Schule tatsächlich nach den Osterferien komplett überholt ist. Dafür nehmen er und die Kinder gerne in Kauf, dass sie noch mehrmals zwischen Klassenzimmern pendeln müssen.