Über Erfahrungen mit Schulsanierungen und Schulplanung sprach Martin Kleinwächter mit Klaus Friede, dem Leiter der Realschule Süd.

Was hat Sie eigentlich letztens an dem Projekt der geplanten Sanierung Ihres Pausen-WCs irritiert?

Friede: Ich habe davon aus der Zeitung erfahren und war über die veranschlagten Kosten von 337 000 € erstaunt.

Wurde es denn mal anders gehandhabt, dass man Sie also ansprach, bevor ein Projekt auf den Weg gebracht wurde?

Die Schulen haben immer Mängel gemeldet. Dann kamen die Baufachleute raus und bewerteten, ob und was getan werden muss. Nur bei Brandschutzmaßnahmen wurde das Immobilien-Management (IMD) von sich aus tätig.

Die WC-Sanierung hatten Sie demnach nicht als Mangel gemeldet?

Doch, der steht schon seit Jahren fest. Nur fehlte am Ende des ersten Sanierungs-Abschnitts unserer Schule vor etwa vier Jahren das Geld dafür. Und als dann vor zwei Jahren der zweite Abschnitt an der Reihe war, war wieder nichts dafür übrig. Jetzt, beim dritten Abschnitt, der aber hauptsächlich das Mannesmann-Gymnasium betrifft, sind wir offenbar mit dem WC dabei.

Und bei all diesen Bauarbeiten war es nie üblich, Sie konkret über Art und Umfang, also über Details, vorher zu informieren?

Doch, es gab immer Baubesprechungen.

Aber warum sind Ihnen Zweifel über die geplante Größe des Pausen-WCs erst im Gespräch mit dieser Zeitung gekommen?

Ich war ja noch nicht an der Schule, als die WC-Anlage vor ca. fünf Jahren schon mal zur Sanierung anstand. Tatsache ist, dass über Einzelheiten jetzt nicht mehr informiert wurde.

Nun findet auch die Beratung von schulischen Angelegenheiten in der Bezirksvertretung regelmäßig ohne die Beteiligung von Vertretern der Schulen statt. Wie stehen Sie dazu?

Das ist bedauerlich. Ich würde erwarten, dass die Schulen wenigstens zu den Sitzungen eingeladen werden, die sie selbst betreffen. Und dann möglichst nicht nur als Zuhörer, sondern als Sachverständige, die angehört werden.

Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Hinsicht?

Bei der Schließung der Schule im Angerbogen in Ungelsheim, deren Rektor ich ja war, war ich immerhin als Zuhörer eingeladen, durfte aber nichts dazu sagen.

Wenn das in Sachen Pausen-WC anders gelaufen wäre, hätten Sie Ihre Bedenken hinsichtlich der geplanten Größe der Anlage und der rückläufigen Schülerzahlen angemeldet?

Selbstverständlich. Man muss ja klar sehen, dass Mittel, die dabei eingespart werden, für andere Projekte zur Verfügung stehen könnten.

Daran müsste das IMD doch auch interessiert sein, oder?

Denke ich auch. Womöglich fehlt es da aber an zusätzlichen Informationen.