Duisburg. .
Einmal kurz nicht aufgepasst – und schon in eine stinkende Tretmine getappt: So sieht der ärgerliche Alltag für viele Passanten in dieser Stadt aus. Das Grundproblem: Viele Hundebesitzer fühlen sich nicht dafür zuständig, den Kot ihrer Vierbeiner zu beseitigen. Dabei stellt die Stadt den Hundebesitzern Beutel zur Verfügung, mit denen die Entsorgung mit wenigen Handgriffen erledigt wäre.
Diese Beutel werden aber nach wie vor zu selten verwendet und die Hundehaufen immer häufiger liegen gelassen. Diesem Problem haben sich nun Sarah Mdaghi von den Wirtschaftsbetrieben und Elke Frieding, Näherin und Besitzerin der Boutique „Träschick“, gewidmet. „Mir ist aufgefallen, dass die Beutelspender vom Aussehen her grau und schlicht gehalten sind. Um die Haufen auf den Bürgersteigen in Zukunft zu vermeiden, müssen die Leute besser auf diese Spender aufmerksam gemacht werden“, erzählt Mdaghi.
Schlechtes Wetter ist kein Problem
Helfen soll nun Elke Frieding: Sie gibt normalerweise alten Kleidungsstücken eine außergewöhnliche Note. Nun näht sie bunte Synthetikstoffbezüge, die ähnlich wie ein Eierwärmer über die Beutelspender gestülpt werden. Dabei achtet sie genau darauf, dass die Bezugsmuster in der jeweiligen Umgebung optisch auffallen. Zudem ist auf jedem Bezug ein „Danke“-Schriftzug gestickt.
Frieding erklärt, dass die verschiedenen Witterungsverhältnisse kein Problem für den Stoffüberzug darstellen, allerdings verschwinden sie häufig oder werden zerstört.
Durchschnittlich produziert ein Hund an einem Tag 250 Gramm Kot, sagt Mdaghi. Das seien für ganz Duisburg gerechnet auf alle gemeldeten Hunde etwa 5,5 Tonnen. Darum sei die Stadt auf die Unterstützung der Hundebesitzer angewiesen. „Viele sind der Überzeugung, dass die Hundesteuer dazu da sei, um die Entfernung der Hinterlassenschaften zu finanzieren. Das ist aber falsch“, stellt Mdaghi klar.