Duisburg.

Jetzt kann gebaut werden auf der Fläche des früheren Güterbahnhofs am Hauptbahnhof, die Bezirksregierung hat den Weg frei gemacht mit ihrem „Ja“ zur Änderung des Flächennutzungsplans. Wenn Möbel-Investor Kurt Krieger jetzt zur Schüppe greift für den ersten Spatenstich, endet eine Hängepartie, die Duisburg wenig Ehre machte. Man erinnere sich: Multi Casa wurde geplant und umgeplant, ein gigantisches Konsum- und Freizeitzentrum, mal mit, mal ohne Stadion, mal 160 000 Quadratmeter, mal nur noch halb so groß, mal mit diesem, dann mit jenem Investor. Einzelhandel und Immobilienbesitzer in der City zögerten ob der Unsicherheit mit Investitionen, der Innenstadt hat man’s deutlich angesehen. 2005 nahm die damals neue politische Mehrheit aus Schwarz und Grün Abschied von den großen Plänen, aber auch das ist schon wieder sieben Jahre her.

Und der Einzelhandel bleibt auch gegenüber der aktuellen Planung auf den Barrikaden. Denn die sehen für Warensortimente jenseits des Möbelangebots Flächen in einem Umfang vor, die massive Konkurrenz für viele eingesessene Fachhändler, aber auch für die Warenhäuser befürchten lassen. Ob das neue Möbelzentrum aber tatsächlich Kunden aus der City abzieht oder neue dorthin bringt wird sich zeigen. Und es wird auch davon abhängen, wie sich der Innenstadt-Einzelhandel auf die neue Herausforderung einstellt. Konkurrenz kann Geschäfte auch beleben.

Ein würdiges Mahnmal

Das „Ja“ für Krieger ist auf jeden Fall auch ein „Ja“ für ein würdiges Mahnmal für die Opfer der Loveparade-Katastrophe. Nach allem, was bisher zu hören war, ist Krieger bereit, den Wünschen der Angehörigen hinsichtlich Gestaltung und Größe zu folgen – eine lobenswerte Haltung eines Investors.

Innerhalb von wenigen Tagen ist der Bahnhofsvorplatz rundum mit Beeten versehen worden, das erste Grün wird nicht lange auf sich warten lassen. Die öde Fläche wird nicht verschwinden, aber sie wird deutlich ansehnlicher sein, als in den letzten eineinhalb Jahren. Hoffentlich.