Duisburg. Das „Gewürge“, so nannte es Duisburgs neuer OB Sören Link, um die Gestaltung der Bahnhofsplatte soll nun ein Ende haben. Freitagmorgen stellte die Stadtspitze ihre Ideen für den Bahnhofsvorplatz vor. Bis die endültige Planung steht, an der die Bürger beteiligt werden, soll die Fläche frei genutzt werden können.
Es passiert etwas am Bahnhofsvorplatz: Die Bagger sind schon da, nächste Woche sollen Beete und Rasen eingesät werden, in spätestens vier Wochen soll der hässliche Zaunverhau verschwunden, die Platte endlich begehbar und vielseitig nutzbar sein. „Wir machen dieses Gewürge nicht mehr weiter“, kündigte Oberbürgermeister Sören Link an.
Das heißt im Klartext: Es wird schnellstmöglich eine Zwischenlösung für die unansehnliche Betonbrache im Herzen der Stadt geben, und das Verfahren für die endgültige Gestaltung wird bei Null neu begonnen.
„Wir putzen die Platte“, freute sich am Freitag vor Ort der neue Planungsdezernent Carsten Tum. Zusammen mit Link und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich wurden die Ärmel hochgekrempelt, Arbeitshandschuhe angezogen und das erste Zaunteil entfernt. Ein symbolischer Akt, aber auf der Platte und rundum wurde auch schon fleißig gearbeitet. Flutlichtstrahler sind bereits installiert, in den nächsten Tagen wird Erde und Schotter herangekarrt, um Kanten und Ecken zu beseitigen und für Rasen und Blumen, die in diesem Jahr noch blühen sollen, optimale Bedingungen zu schaffen.
Bis zu 50.000 Euro für Interimsgestaltung
Auch die 21 Magnolien, die an die Opfer der Loveparade-Katastrophe erinnern, werden schon im Herbst auf der Platte ihren Platz finden, in „repräsentativen Töpfen“ wie Greulich versprach: „Die Bäume sind bestellt.“ 40.000 bis 50.000 Euro wird die Interimsgestaltung kosten, einschließlich massiver Findlinge rundum die Betonplatte, damit sie nicht als Parkplatz missbraucht wird.
Was auf der bisher so öden Fläche dann passiert, soll Sache der Bürger sein, Initiativen sind ausdrücklich erwünscht. Das können Sportvereine sein, Künstler, Handwerker, Kindergärten oder andere gesellschaftliche Gruppen. Anregungen nimmt City-Manager Klaus-Peter Tomberg per E-Mail gerne entgegen (stadtentwicklung@stadt-duisburg.de). Link: „Duisburg kann sich da präsentieren.“
200.000 Euro aus dem Fenster geworfen
Auch bei der kompletten Neuplanung des Bahnhofsplatzes sollen die Bürger mitreden. Workshops mit dem Beirat für Stadtgestaltung seien geplant, ebenso die Einbindung der Duisburg 2027-Foren, aber auch die Möglichkeit für jeden, Ideen und Anregungen einzubringen. Auch die vielen Vorschläge von WAZ-Lesern zur Platzgestaltung haben die Stadtplaner sorgfältig aufgehoben. Auf der Basis dieser Bürgervorschläge soll dann die endgültige Fachplanung erfolgen.
Ziel der Stadtspitze um Link ist es, 2014 eine dauerhafte Gestaltung des Platzes präsentieren zu können. Land und Bezirksregierung, so Tum, hätten der kompletten Neuplanung bereits zugestimmt. Die Kosten für die nicht realisierte Planung bezifferte er auf 200.000 Euro.